Ueber Menschen, die zur Tafel gehen

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danib83 Avatar

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Die Mischung aus Sachbuch und Realitätsbericht von Stefan Selke kommt als 4-teilige Leseprobe zu uns. Im Prolog erzählt der Autor über seine Zugänge zur Armut und stellt sich die Frage, wie Armut im Reichtum bestehen kann.
Danach kommen 3 Passagen aus dem zweiten Kapitel, das sich "Trostbrot" nennt - jedes Mal trifft Selke auf unterschiedliche Leute, die alle eine andere Ausgangsposition für ihre Armut haben. Im ersten Fall ist ein ein junges Studentenpärchen, das ihr erstes Kind erwartet, im zweiten Fall lernt er ein älteres Ehepaar kennen. Der Mann war früher Handwerker und hatte ein gutes Leben. Auch sie müssen die Tafel in Anspruch nehmen. Im letzten Fall geht es um eine erkrankte Frau, die ständig zur Dialyse muss und von ihren Mitmenschen als faul bezeichnet wird. Dann ist sie umgezogen, weil sie es nicht mehr aushielt. Auch sie geht zur Tafel.

Ein eindrucksvoll, aber auch sachlich geschilderter Erfahrungsbericht über Menschen, die mit sehr wenig Geld auskommen müssen. Eine Enttabuisierung - großartig.