Schattenblüte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
brigitta Avatar

Von

Luisas Bruder ist tot, gestorben als kleiner junge an Krebs. Deswegen lebt Luisa nun in Berlin und nicht mehr in Hamburg. Deswegen will Luisa selber sterben, weil sie den Schmerz und die Trauer und das Leben ohne ihren Bruder nicht mehr erträgt. Als sie sich vom Grunewaldturm zu Tode stürzen will wird sie von einem geheimnisvollen Jungen festgehalten. Thursen heißt er und er nimmt ihr das Versprechen ab, soetwas nicht wieder zu tun. Danach sieht sie Thursen nicht wieder, er ist verschwunden, obwohl sie jeden tag nach ihm sucht. Nur seinen schwarzen Hund, den sieht und hört sie gelegentlich.

Die Leseprobe ließ sich sehr sehr schnell und flüssig lesen und hat mich von Anfang an gefesselt. Luisas Gefühle sind sehr tiefgehend und absolut authentisch beschrieben, als hätte der Autor schon selbst Erfahrungen mit dem Tod gemacht. Wenn man Berlin und den Grunewald etwas kennt, erkennt man auch sofort die beschriebene Umgebung, für nicht Ortskundige ist es aber auch sehr plastisch geschrieben und die Unkenntnis über die Umgebung ist kein Nachteil. Lusisas Faszination von Thursen und das Luisa anscheinend für Thursen sehr wichtig ist, wird in der kurzen Begegnung sehr deutlich, es so lebendig beschrieben, das auch nur wenige Sätze gereicht haben, damit der Leser begreift. Das gefällt mir sehr gut, oft mag ich es nicht wenn etwas "totgeredet" oder hier eher "totgeschrieben" und immer wieder wiederholt wird und das passiert hier nicht. Lusisa ist zwar ein Teenager, aber ihr Gefühl von Schmerz und Einsamkeit ist so alterslos, das man sich auch gut jenseits der 17 jahre mit der Protagonistin idenfizieren kann. Mir hat die Leseprobe sehr gut gefallen