Wohin mit dem Schmerz?

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regenprinz Avatar

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Die Leseprobe hat mich positiv überrascht, auch wenn ich mit dem abgehackten Schreibstil bzw. den sehr kurzen Sätzen anfangs so meine Schwierigkeiten hatte. Doch dann nahm mich Luisas Schilderung immer mehr gefangen, fand ich ihren atemlosen, verstörenden Schmerz um den verstorbenen Bruder gerade auch sprachlich gut dargestellt. Ein Schmerz, den die 17-jährige Luisa kaum bezwingen kann und vor dem die Eltern von Hamburg nach Berlin geflohen sind, wo sie sich noch verlorener fühlt. 

Thursen, der Junge, der sie plötzlich im Grundewald rettet, wirkt geheimnisvoll und rätselhaft und Luisa kann ihn nicht vergessen. Aber ihre Suche nach ihm ist wenig erfolgreich. Als sie ihn wohl gefunden hat, ist leider die Leseprobe auch schon zu Ende, seufz ... 

Inwiefern die Werwolfthematik in diesem Buch nun originell und ansprechend umgesetzt wurde oder nicht, lässt sich nach diesen ersten Kapiteln für mich noch nicht beurteilen. Trotzdem lässt der Anfang aufgrund seines Tiefgangs hoffen, dass die weitere Handlung nicht allzu plakativ oder 08/15 daherkommt. Zumindest den gewählten Schauplatz Berlin finde ich prima. Und in der Hoffnung, dass das Buch vielleicht eine ähnlich gelungene Mischung aus Realität und Phantastik beinhaltet wie Antje Wagners "Unland", würde ich es gerne weiterlesen.