es ist nicht alles so wie es scheint

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wippsteerts Avatar

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Katerina Gorelik hat mit „Schau durchs Fenster“ ein ganz wunderbares Bilderbuch geschrieben.

Ich liebe es, wenn Bilderbücher etwas aus der Reihe tanzen. Hier sind es zum einen die Farben und zum anderen die Fenster, die schon auf den ersten Blick hervor stechen.

Ich bin eine Fensterguckerin. Ich gestehe. Wenn ich in einem Ort bin, schaue ich zu gern durch fremde Fenster, nach Deko, Pflanzen, wie andere leben. Vor allem in den Niederlanden ist es oft eine Augenweide. Nicht nett, ich weiß, und ich steh da jetzt auch nicht vor und glotze rein, es ist eher im Vorbeigehen.

Kein Wunder also, dass mir dieses Bilderbuch gefällt. Was denke ich über die Leute, wenn ich an ihren Fenstern vorbei gehe? Was sind meine Erwartungen? Ja, dieses Bilderbuch spielt mit unseren Erwartungen, Bekanntes automatisch zu zu ordnen. Ein wenig Märchenkenntnisse werden da vielleicht vorausgesetzt, aber welches Kind kennt nicht die Hexe oder den Wolf und ihre zugeordnete Bedeutung. Nun schauen wir also einen Ausschnitt aus dem Leben des Wolfes: oh Weh, wen will er fressen? Oder sehen der lieben Oma beim Backen zu. Weit gefehlt! Der Wolf freut sich einfach nur unheimlich auf sein neues Märchenbuch und sitzt gemütlich vorm Feuer. Die nett aussehende Dame dagegen braut wohl einen Gifttrank.

Ihr seht, nicht nur optisch ein wunderbares Buch, genial illustriert von Kirsten Riesselmann, auch der Inhalt stimmt. Die Rot und Brauntöne, in denen fast alles gehalten wird, sind sehr stimmig und auf vielen Bildern gibt es auch einiges zu entdecken.

Also, wer hier rein guckt, bekommt etwas ganz Anderes, als er erwartet hat!

„Schau durchs Fenster“

Katerina Gorelik und Kirsten Riesselmann, im Insel Verlag, gerade erschienen