Armes Schicksal...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
zauberberggast Avatar

Von

Die Idee ist einfach originell: ein Roman, erzählt in Ich-Erzählperspektive vom Schicksal himself. Da erfährt der geneigte Leser wie sie eigentlich läuft, die Sache mit dem Determinismus und dem freien Willen. Ja, das Leben des Menschen ist vorherbestimmt und ja, er hat trotzdem einen eigenen Willen mit dem er sein Schicksal in eine andere Bahn umlenken kann. Leider sind die Menschen noch schlechter als ihr Ruf, denn zumeist geben sie ihren niederen Instinkten nach und treffen die falschen Entscheidungen. Der Kollege „Tod“ kann „Schicksal“ leider auch nicht helfen, eine Zusammenarbeit darf und kann nicht stattfinden, denn sie sind außerdem zerstritten.

In einer sehr deutlichen Sprache wird hier vermittelt, was die Menschen alles für dumme und miese Entscheidungen treffen – das Schicksal kann einem leidtun. Man hat das Gefühl, es hat eine Auszeit verdient, noch dazu wenn es von so nervigen, selbstgefälligen Kolleginnen wie der „Bestimmung“ getriezt wird.

Ein augenzwinkernder Roman voller interkultureller Querverweise, in dem Personfikationen von  abstrakten philosophischen Größen wie „Schicksal“, „Tod“, „Neid“, „Bestimmung“ etc. auftreten und der zudem noch mit einer Menge Kritik an Konsumdenken und Markenfetischismus gespickt ist kann einfach nur gut sein. Die Leseprobe ist zumindest äußerst vielversprechend - und sehr witzig!