Großartig!

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schwesterstolz Avatar

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Diese Leseprobe habe ich schon seit Tagen sehnsüchtig erwartet, denn die kurze Beschreibung klang schräg und lustig zugleich. Kein Wunder also, dass ich die Leseprobe geradezu verschlungen habe.

Das Schicksal begegnet uns ja meist in einer negativen Weise, was das Schicksal selbst ziemlich stört.
Es ist seinen Job leid, darf niemanden auf bessere Wege bringen und ist praktisch zum Nichtstun verdammt.
Lediglich als Sündenbock für Todesfälle darf es herhalten. Das ist doch nicht schön.
Also geht Schicksal zu Gott, der ja eigentlich Jerry heißt, und bittet um Versetzung. Abgelehnt. Schöne Scheiße.
Schicksal muss also weiterhin seiner Tätigkeit nachgehen und die über 80% nicht zu rettender Weltbevölkerung "betreuen".

Was der Autor wirklich großartig hinbekommt ist, den Leser von der ersten Seite ab zu fesseln. Auch wenn Schicksal ein alter grummeliger Endgültiger ist, so schließt man ihn doch direkt ins Herz und leidet mit ihm, versteht ihn. Ja, am liebsten möchte man ihm den Arm tätscheln und sagen, dass doch alles nicht so schlimm ist. Doch bevor man sich in seiner Empathie verliert, zeigt er uns seine andere Seite. Den trockenen Humor, vermischt mit einer Prise Gleichgültigkeit.

Beim Lesen hatte ich ein ständiges Grinsen im Gesicht, denn allein die Idee der Geschichte ist reichlich ungewöhnlich, aber genial. Wer hat schon mal dran gedacht, dass das Schicksal keine Lust mehr hat?
Rein von der Thematik her, spricht mich das Buch ja schon an, da bin ich doppelt froh, dass auch der Schreibstil und die Umsetzung so zusagen. Ein Buch, dass ich definitiv lesen werde. Ist vielleicht Schicksal.
Oder doch Bestimmung?