Ein etwas anderer Schicksalsroman

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Das Schicksal, das in diesem Buch in Menschengestalt auftritt, hat einen schweren Job. Sergio, so ist sein Name, weist den Menschen einen bestimmten Lebensweg zu. Doch immer öfter muss er beobachten, wie die Menschen nicht auf dem ihnen zugewiesenen Weg bleiben. Deshalb ist Sergio zunehmend genervt von seinem Job. Das Schicksal gehört zu den Unsterblichen, ebenso wie seine Kollegen Bestimmung, Tod, Völlerei, Faulheit oder Wahrheit. Ihr Chef ist Jerry, auch bekannt als Gott. Dieser hat eine Beziehung zwischen Unsterblichen und Menschen strengstens verboten. Als das Schicksal eines Tages Sara begegnet, entdeckt es plötzlich die Liebe. Obwohl Sergio weiß, dass diese Beziehung strengstens verboten ist, kann er sich gegen seine Gefühle nicht wehren. Damit ändert sich für Sergio alles. Er sieht die Menschen auf einmal mit anderen Augen, und will ihnen helfen. Immer öfter greift er in das Schicksal der Menschen ein, was er eigentlich nicht darf. Eines Tages erfährt Gott davon, und Sergio muss mit den Konsequenzen leben.

Der Roman "Schicksal" ist ein sehr interessantes Buch. Die Idee, das Schicksal und seine Kollegen als Personen darzustellen, ist außergewöhnlich und neu. Die Geschichte ist amüsant und unterhaltsam, gleichzeitig ist das Buch auch ein wenig gesellschaftskritisch und regt zum Nachdenken an. Wie oft schieben wir nicht Dinge einfach auf das Schicksal, obwohl wir nur selbst eine falsche Entscheidung getroffen haben. Oftmals erkennt man sich hier selbst wieder. Man stellt sich als Leser unweigerlich die Frage, ob man wirklich ein vorbestimmtes Schicksal hat, oder ob man seinen Lebensweg ganz allein bestimmt. Außerdem stellt das Buch immer wieder verschiedene Fragen, z.B. was macht Menschsein aus oder was ist eigentlich der Sinn des Lebens. So ist das Buch nicht nur ein humorvoller Roman, sondern bekommt auf diese Weise durchaus noch etwas Tiefgang.

Der Schreibstil von Scott G. Browne ist locker und lässt sich gut und flüssig lesen. Das Buch bietet gute Unterhaltung und ist meiner Meinung nach durchaus lesenswert.