Eher künstlich und konstruiert, wie schon das Cover

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buchfresserchen1 Avatar

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Schon das Cover des Romans machte mich neugierig, was mich, die über fünfzig jährige,wohl in dem Buch erwartet.
Ein Glücksroman. Was das wohl bedeuten soll?
Macht es glücklich das Buch zu lesen?
Bringt es mir Glück das Buch gelesen zu haben?

Nun ja, ich will mal so sagen. Es hat mich nicht unglücklich gemacht.
Ich fühle mich nicht, als hätte ich was in meinem Leben verpasst, weil mein fünfzigster Geburtstag ganz anders verlief.

Ich hätte ihn mir ehrlich gesagt nie anders gewünscht, wie er war und so eine Party, wie sie Merles Familie für sie organisiert hat, hätte ich nie gewollt.

Nun ja,auch Merle hatte ja zwischendurch arge Bedenken was sie davon zu erwarten hätte. Das dachte ich mir zu Beginn auch. Während Merle dem Ganzen aber immer irgendwie offener entgegen trat, wurde es für mich immer entsetzlicher.

So ein zusammen gewürfelter Haufen von Ex- Wegbegleitern scheint mir doch eher phantastisch als realistisch. Wie sollen die Geschwister es neben ihren Jobs oder ihrem Leben geschafft haben an all die Adressen zu kommen?
Und aus welchen Beweggründen auch immer, würden so manche nach 40 Jahren Trübsinn beim Gedanken an mich , solch eine Party in Erwägung ziehen?

Mir war das alles etwas zu sonderbar und auch arg überspannt.
Auch die Schilderungen des Partyverlaufs selbst waren leider stark an meiner Geschmacksgrenze.
Die Sache mit dem Hund und Onkel Günter, die Sache auf dem Herrenklo, oder die Sache mit dem Tantrakurs.

Wie Merle Rolfs Verhalten zunächst entsetzt, sich dann aber doch schnell damit arangieren kann , war mir nicht so ganz nachvollziehbar. Auch der Trip ihrer Schwester, die sich mit Bändchen knüpfen finanziell über Wasser hält, keine Probleme hat einen Flug nach Hause zu finanzieren und dann wohl auch noch Anteile an den Partykosten übernehmen konnte. Mehr als unrealistisch in meinen Augen.

Vieles wurde thematisch behandelt und viele Ratgebersprüche wurden in den frühen Morgen in sinnreichen Gesprächen angeführt.
Mir war das des Guten eindeutig ein bisschen zu viel.

Das Buch war so wie ich es nach dem Cover erwartet hatte.
Künstlich zusammengesetzt, was in der Menge in meinen Augen einfach zu viel war.
Und über allem der strahlend , blaue Himmel, der für mich im Nachhinein die heile Welt verkörpern soll.
Mich konnte der Roman leider nicht überzeugen.