Leichte Strandlektüre

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melc Avatar

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Ein ferientaugliches Cover verspricht eine leichte Urlaubslektüre. Der Untertitel "Ein Glücksroman" klingt verheißungsvoll. Leider hat mich der Roman von Claudia Thesenfitz jedoch etwas ratlos zurückgelassen. Der Schreibstil ist tatsächlich flüssig und humorvoll, so wie ich es vermutet habe. Mit den sehr präzisen Beschreibungen der Insel Sylt mit Namen der Orte, Wegbeschreibungen und Gastronomiebetriebe ist für den geneigten Syltkenner sicher ein Highlight des Wiedererkennens. Ich fand es stellenweise zu detaillierte, konnte aber gut darüber hinweg lesen. Die Protagonisten, also Merles Familie und die Partygäste, sind gut beschrieben. Auch die Idee, die Haupthandlung auf einer einzigen Party stattfinfrn zulassen, finde ich eine tolle Idee der Autorin. Man hat das Gefühl, in Echtzeit dabei sein zukönnen. Der Verlauf der Party driftet etwas ins Absurde ab, bleibt aber zumindest schlüssig und humorvoll. Ein klarer Bruch entsteht, als sich ein Teil der Partygesellschaft in einen philosophischen Dialog über Glück in der sogenannten zweiten Lebenshälfte wiederfindet. Dieser Part ist mir zu sehr gespickt mit Allgemeinplätzen und Hobby- Psychologie. Das hätte sich die Autorin gerne sparen können, ist aber vielleicht dem Untertitel " Glücksroman" geschuldet. Insgesamt ein zügig zu lesender Roman, der bei mir allerdings wenig Glücksgefühle ausgelöst hat.