Abenteuer auf der inneren Bühne - Jugend mit Zwangsgedanken

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mangodog Avatar

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Ein durchaus empfehlenswertes Jugendbuch. Der Roman stellt zur Exposition die Hauptfigur Aza vor, die unter Zwangsgedanken und Panikattacken leidet, die sich um Mikroben drehen, die zu ihrem Tod führen könnten. Sie besucht zusammen mit ihrer besten Freundin Daisy die Highschool. Beide benötigen Geld fürs College. Eines Tages im Radio hören die beiden die Nachricht vom verschwundenen Milliardär Pickett, mit dessen Sohn Aza einst befreundet war, und liebäugeln mit der ausgesetzten Belohnung von 100.00 Dollar für sachdienliche Hinweise. Sie besuchen Davis und nehmen Nachforschungen auf. Nun erwartet der Leser vielleicht einen aufregenden Abenteuerroman - zu einem solchen wird er aber nicht, und das ist durchaus gut, das macht ihn so besonders. Dieser Strang um Pickett bleibt durchaus vorhanden, ist aber nur eine Nebensache. Vielmehr tastet der Roman die psychische Krankheit Azas ab, die Dynamik dieser Krankheit, die Spirale der Unfreiheit durch die Krankheit, die Möglichkeiten des normalen Lebens und der Liebe zu Davis trotz ihrer Krankheit. Hier gibt es für den jugendlichen (und erwachsenen) Leser sehr viel über Grundmenschliches zu lernen. Auch das blieb bei der Lektüre stets spannend und im Miteinander insbesondere mit der lockeren Daisy sehr unterhaltsam. Sprachlich gibt es nichts zu beanstanden. Dialoge sind dem jugendlichen Jargon authentisch angepasst, Textnachrichten werden öfter dazwischen gewoben ebenso wie Blogeinträge. Das alles las sich ohne Störfaktoren.