Ein schönes Buch, aber etwas fehlt mir.

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daniphadora Avatar

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Aza ist ein Mädchen im Teenageralter, welches unter Zwangsstörungen leidet. Sie ist konstant auf der zweifelhaften Suche nach ihrem "Ich" und denkt immer wieder, dass es dieses "Ich" vielleicht gar nicht gibt und sie nur der Wirt für unzählige Bakterien ist.
Sie kann viele alltägliche Situationen nicht bewältigen, ohne immer wieder in ihren Gedanken über Bakterien und eine lebensgefährliche Krankheit zu versinken.

Was mir so gut an diesem Buch gefällt ist, dass John Green die Situation nicht verschönert. Für die Betroffenen ist es furchtbar unter diesen Zwängen zu leiden, und genau das zeigt Green auch! Allein das Lesen der Gedanken von Aza ist anstrengend, aber wie ist es erst diese Gedanken selbst zu haben? Im Buch kommt ein ausdrucksvoller Vergleich, den ich hier jetzt aber nicht verraten will.

Ich habe mich Aza nah gefühlt, aber gleichzeitig konnte ich mich nicht in sie hineinversetzten. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie man sich selbst so quälen kann. Das Buch zeigt, dass es wichtig ist, sich Hilfe zu holen, sich helfen zu lassen in dieser Situation. Das Buch zeigt aber auch, dass es ein langwieriger und keinesfalls einfacher Prozess ist, der nicht von Heute auf Morgen geschieht.
Der Humor, der hin und wieder durchblitzt hat mir auch sehr gut gefallen.


Aber wieso vergebe ich dann nur 3 Sterne?
Ja also auch wenn ich die Thematik sehr gut finde, und wie Green damit umgeht. Es gibt keine richtige Handlung. Natürlich zieht sich ein roter Faden durch das Buch, aber der ist auf Aza als Person gerichtet. Daher vermisse ich eine zielgerichtete Handlung.
Und zweitens, was ich leider nicht in Worte fassen kann...etwas fehlt mir. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber mir fehlt diese Kleinigkeit, die einen runden Abschluss mit einem Buch ermöglicht.

Nebenbei gesagt, finde ich den englischen Titel schöner, da er einen Hintergrund hat. Ich kenne die deutsche Version (noch) nicht, aber der Titel kommt mir im Vergleich befremdlich vor. Das ist aber meine persönliche Meinung.

Alles in allem ein schönes Buch, das aufklärt und zum Nachdenken anregt! Aber irgendwas hat gefehlt, daher 3,5/5.
John Green ist und bleibt aber einer meiner Lieblingsautoren