Hat er mal wieder gut gemacht, der John

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indielie Avatar

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Ein blinder Griff ins Bibliotheksregal, den ich mit John Greens gutem Namen zu rechtfertigen wusste. Als ich dann zu lesen begann, hatte ich wirklich keine Ahnung, worum es in dem Buch gehen könnte. Ich stürzte mich quasi komplett ins dunkle, mit der vagen Vermutung es könnte sich um Depressionen handeln, was irgendwie richtig ist, aber irgendwie auch falsch. Mir wurde zum Beispiel auch erst auf Seite 32 bewusst, dass aus der Sicht eines Mädchens geschrieben ist, und es sich nicht, wie ich zunächst vermutet hatte um einen männlichen Hauptcharakter handelt. Denn hier wird zum ersten Mal ein geschlechtsspezifisches Pronomen verwendet.
Eigentlich habe ich wirklich nichts zu bemängeln. Hat er mal wieder gut gemacht, der John. So kennen wir ihn ja.
Es gab nur diese Stellen, die meistens die Worte 'Fingerkuppe' und 'drücken' oder 'Wunde' beinhalteten und bei denen ich es einfach nicht über mich bringen konnte sie zu lesen. Mir wurde regelrecht schlecht und zwar jedes verdammte Mal. Das kann jetzt an meiner Unfähigkeit liegen, Blut zu sehen oder mir auch nur irgendetwas blutendes vorzustellen. Aber ich habe schon andere Reviews gelesen, die diese Unerträglichkeit mancher Szenen ansprechen. Und eigentlich ist ja gerade das die Kunst des Schreibens. Den Leser so zu manipulieren, dass er etwas entweder unbedingt lesen möchte, oder eben überhaupt nicht.
Ich für meinen Teil werde das Buch, nachdem ich die besagten Stellen gekonnt übersprungen und hoffentlich nichts Wichtiges der Haupthandlung verpasst habe, jedenfalls nie wieder anfassen.
Deshalb die 4 von 5 Sternen. Obwohl es sehr gut 5 hätten sein können.

Hier meine zwei Lieblingszitate:

"Wir hatten nie viel geredet, oder uns angesehen, aber das war egal, weil wir zusammen den selben Himmel sahen, was viel intimer ist, als einander in die Augen zu sehen. In die Augen kann man jedem sehen, aber jemanden zu finden, der die selbe Welt sieht. Das ist selten."

"Bei den besten Gesprächen erinnert man sich nicht an das, worüber man gesprochen hat, sondern daran, wie es sich angefühlt hat."