Schildkröten-Spirale

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„Schlaft gut ihr fiesen Gedanken“ ist ein weiteres Werk von John Green. Auch hier sind viele emotionale Momente vorprogrammiert. Jedoch ist dieses Buch anders, als die bisher erschienenen von John Green. Aber nur weil es anders ist, heißt es noch lange nicht, dass es automatisch auch schlecht ist. :)

Wir lernen gleich zu Beginn die sympathische Aza „Holmesy“ Holmes kennen. Sie leidet unter einer schlimmen Angststörung, ist aber bereits in einer Therapie. Die vielen Beschreibungen Greens geben dem Leser einen genauen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt unserer Hauptprotagonistin Aza. Sehr gut finde ich die Angstspirale dargestellt. So konnte ich mich in die Lage hineinversetzen und musste ständig daran denken, wie schlimm solche Angstzustände bzw. Gedanken sind. Der Autor beschreibt die ganze Situation und vor allem die psychische Erkrankung sehr fesselnd. Ich habe sogar hin und wieder diverse Krankheitbilder bzw. Krankheiten gegoogelt, da mich das wahnsinnig interessiert hat. Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie zuvor mit so einem Thema auseinandergesetzt gehabt und finde es echt erschreckend, wie schlimm so eine Angststörung sein und was für Folgen es haben kann.
Neben Aza, lernen wir auch noch ihre humorvolle beste Freundin Daisy, den charmanten Miliardärssohn Davis und natürlich auch die besorgte Mutter der Hauptprotagonistin näher kennen. Alle Charaktere sind einem auf Anhieb sympathisch und man freut sich für Aza, dass sie so gute Menschen an ihrer Seite hat. Insbesondere Daisy und Davis sind immer sehr geduldig mit ihr und zwingen sie zu nichts.
John Green scheint zudem ein wahrer Star Wars - Fan zu sein, denn er baute eine Fan-Ficition dazu in sein Werk ein. Auch wenn man – wie ich – kein Star Wars kennt oder mag, ist es nicht weiter schlimm und beeinflusst das Lesevergnügen überhaupt nicht.
Der Schreibstil ist leicht, das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Ich finde allerdings, dass das Buch viel zu kurz geworden ist. Das Ende war zwar relativ positiv, aber auch recht „offen“. Ich hätte schon gerne genauer erfahren, wie es mit den anderen Charakteren weitergeht und allgemein, wie sich Azas Geschichte entwickelt hat. Die Geschichte endet nämlich mit einem kleinen Blick in die Zukunft von Aza – erzählt aus ihrer Sicht.
Das Cover finde ich richtig schön. Man hat sogar die Wahl zwischen der hellen und der dunklen Seite. Da ich lieber hellblau mag, habe ich es gleich so gelassen. :)
Ich habe zuerst nicht verstanden, warum Schildkröten abgebildet sind und warum es im Englischen „Turtles (=Schildkröten?) all the way down“ heißt. Erst nach und nach fand ich die Erklärung hierfür im Buch. Warum das so ist, verrate ich euch allerdings nicht – Lest dieses Buch einfach, es wird sich lohnen! Denn John Green hat ein weiteres Meisterwerk geschrieben und daher bekommt dieses Buch ganze 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung von mir!