Sich drehende Gedanken

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nanacookie Avatar

Von

Die 16-jährige Aza Holmes steckt oft in ihrer Gedankenspirale voller schlechter Dinge fest. Als der millionenschwere Russell Pickett verschwindet, deckt sie nicht einen Moment daran, sich an der Suche zu beteiligen. Sie hat mit ihren eigenen Problemen und Ängsten genug zu tun. Doch dann wird eine große Belohnung auf Hinweise ausgeschrieben und Azas beste Freundin Daisy ist Feuer und Flamme von der Idee dieses Geld zu bekommen. Und Aza kennt den Sohn von Pickett noch von früher. Das könnte vielleicht ein Vorteil sein.

Der Autor greift ein Thema auf, das vielleicht einige kennen. Gefangen in den eigenen Gedanken, die sich immer weiter drehen und kein Ende nehmen wollen. Aza hat hier eine wirklich schwere Form und der Autor beschreibt ihr Problem sehr gut und nachvollziehbar. Wie sie selbst im Alltag und in gewöhnlichen Situationen damit kämpft und ihre Umwelt diese Lage nicht immer verstehen kann. Oder einfach Aza nicht versteht. Durch ihr Verhalten und ihre Gedanken kommt sowohl zu lustigen Szenen als auch nachdenklichen, ernsten Situationen.

Daisy ist eine weitere wichtige Person in der Geschichte. Sie versucht Aza immer wieder aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen und sie von ihren Gedanken abzulenken. Sie ist sehr beherrschend und kommandiert Aza manchmal auch herum. Sie versucht mit Azas Macken klar zu kommen oder ist oft auch davon genervt. Anfangs versteht man nicht so genau, warum die beiden befreundet sind, da sie so unterschiedlich sind und kaum Gemeinsamkeiten haben. Im Verlauf erfährt man aber einige Sachen, die eine Verbindung erkennen lassen.

Davis ist der Sohn von Russell Pickett und er kennt Aza von früher. Bald schon entwickelt sich ein Band zwischen den beiden und sie lernen sich wieder näher kennen und mögen. Die Suche nach Pickett senior spielt im Laufe des Buches immer weniger eine Rolle. Es war nur der Anstoß für Aza endlich aus ihrem Trott aufzuwachen und endlich die Welt um sich herum anders wahrzunehmen.

Sehr gut wurde ausgearbeitet, dass es Aza nicht plötzlich besser geht oder sie ihre Gedanken und Sorgen ablegen kann, nur weil sie eine bestimmte Person kennenlernt, aber sie versucht besser mit den Dingen umzugehen.

Ein Buch mit einer interessanten Protagonistin und authentischen Nebencharakteren. Der Schreibstil ist gut verständlich und leicht, konnte mich aber manchmal nicht ganz mitreißen und ganz in die Geschichte reinziehen.