Wenn Gedanken nicht nur Gedanken sind

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schokoflocke Avatar

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Für meine Tochter ist John Green ein literarischer Gott und sie verschliengt alle seine Bücher mit einer Begeisterung,um die ich sie ehrlich beneide.Deswegen immer wenn was Neues von dem Autor kommt,lese ich es auch,obwohl so richtig hat mich noch kein Buch von ihm überzeugt,auch wenn er ein sehr geschickter Erzähler ist.
Diesmal hatte ich anfangs große Schwierigkeiten an der Geschichte dran zu bleiben,weil ich sie zwischen merkwürdig und kindisch fand.Als der Miliardär Russel Pickett spurlos verschwiendet,wird die 16-jährige Protagonistin Aza von ihrer Freundin Daisy dazu überedet ,nach Hinweisen zu suchen um die 100.000 Dollar Belohnung zu kasieren.Garnicht so schwierig,wenn der besagte Miliardär praktisch um die Ecke gewohnt hat und Aza deren Sohn Davis noch von früher kennt.Da Davis sich natürlich noch an Aza gut erinnern kann und die Zwei sich auf Anhieb gut vertehen ist auch klar...Ich fand die Idee sehr weit geholt und so unrealistisch,dass ich beim lesen die Augen verdreht habe.Weiter gelesen hab ich aber trotzdem,weil ich Aza sehr interessant fand.Sie ist eine typische John Green Figur und man muss dem Autor zugestehen,dass er Charaktere zeichnen kann ,wie kaum ein anderer.Seine Protagonisten sind immer bisschen anders,sarkastisch und kantig und wirken deswegen auch lebensecht.Diesmal geht es um psychische Krankheiten,Aza leidet unter Zwangsneurose.Es passiert manchmal jedem,dass sich die Gedanken selbsständig machen und die Kontrolle übernehmen,vor allem in Stress- und Paniksituationen und es ist wirklich sehr schwierig damit aufzuhören.Für Aza gehört sowas zu dem Alltag,auch wenn sie versucht "normal" zu leben,kann sie ihre Gedanken nicht ausschalten,vor allem die Angst vor Bakterien holt sie immer wieder ein,und sie sieht überall eine tödliche Gefahr.Je mehr es um Aza ,ihre Krankheit und die Auswirkung auf Familie und Freunde ging,desto mehr hat mir das Buch auch gefallen und emotional berührt.Zum Schluß war ich richtig begeistert.
Fazit:
Auch wenn mir der Anfang nicht gefallen hat,ist das eine kluge und mutige Geschichte,die versucht etwas Unbeschreibliches zu beschreiben.