Wenn Gedanken zur Falle werden

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emmmbeee Avatar

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Drei Teenies kämpfen sich durch Lebensjahre, die noch nie leicht waren. Aza kann sich nicht aus dem Gespinst ihrer beängstigenden Gedanken befreien, sie leidet unter ihrer psychischen Krankheit und den Ängsten, die von ihr ausgehen. Ihre Freundin wiederum steckt voller Tatendrang, und Davis, der Dritte im Bunde, ist ein äusserst sensibler Junge, der um seinen verschwundenen Vater trauert und darüber verstört ist. Er gäbe allen Reichtum, wenn stattdessen seine Familie wieder vollständig wäre.
Die drei wachsen einem schnell ans Herz, und die geschilderten Schwierigkeiten bringen sie dem Leser nahe. Aza und Davis erhalten unser Mitgefühl, während Daisy einen ausgleichenden Gegenpol darstellt und zur wertvollen Hilfe für ihre Freundin wird. Dank ihr kann Aza ihre Distanz zur Umwelt verringern und aus ihren Ängsten finden.
Obwohl ein krimineller Rahmen (der verschwundene Milliardär und die Suche nach ihm) die Geschichte umgibt, finde ich sie nicht besonders spannend, manchmal auch schlecht nachvollziehbar. Denken und reden Jugendliche wirklich so? Diese Erfahrung habe ich im beruflichen und privaten Umgang mit zahlreichen Teenagern nicht gemacht.
Doch soll es ja kein Krimi im eigentlichen Sinn sein. Vielmehr hat sich John Green sehr intensiv mit den Problemen, Zwängen und Gedanken Jugendlicher befasst und wird von ihnen sicher als einen für sie wichtigen Autor betrachtet. Vielleicht liegt das auch daran, dass Green, einem Interview gemäss, selbst an OCD leidet und sein Text offenbar direkt von der Quelle gespeist wird. Auch hat er nicht vergessen, wie es ist, jung und auf der Suche nach Orientierung zu sein.
Das Buch ist Jugendlichen und Erziehern zu empfehlen, denn es hilft mit, psychische Krankheiten bei jungen Leuten zu erkennen sowie ihnen Verständnis und Hilfe entgegenzubringen.