Halte mich zurück

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rebekkat Avatar

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Der zweite Fall der Ex-Kommissarin Julia Wagner. Das erste Buch habe ich nicht gelesen, was aber kein Problem war, denn alles Wichtige wird in "Schlaglicht" erwähnt. Vorweg: für mich definitiv kein Thriller, dazu war es weder hinreichend detailreich noch grausam und auch die Handlung hat mich nicht mitgerissen. Ich habe das Buch "normal" runtergelesen, konnte an jeder Stelle aufhören, ohne zu denken, dass ich jetzt aber weiter lesen muss, damit ich weiß, wie es weiter geht. An einigen Stellen habe ich mich leider auch gequält, es weiter lesen "zu müssen"

Eigentlich will Julia Wagner mit einer Top-Story den Horst-Nassau-Preis gewinnen. Sie schleicht sich in ein Krankenhaus, um einen todkranken ehemaligs berühmten Schlagerstar zu fotografieren. Da fing es bei mir schon an, dass ich sie äußerst unsympatisch fand. Das hat was von Paparazzi aber nicht von Journalismus. Bitte immer Mensch bleiben und nachdenken, was man anderen damit evtl. antut. Wenn das in der Gesellschaft auch schon nicht so ist, muss ich das so direkt in Büchern nicht haben, vor allem, wenn es sich dabei um die Protagonistin handelt.
Dann aber wird die "Diva" Katharina Hanusch auf ihrer Premierenparty ermordet, und es soll nicht bei einem Mord bleiben. Julia kommt, dank ihres Ex-Freundes Kommissar Pierre Neuville, erstmal gleich ganz nah an den Tatort ran, was sehr unrealistisch ist, auch wenn man sich kennt. Julia hat jetzt ihren Fall und ermittelt auf eingene Faust drauflos und zwar so unprofessionell, das ich mich fragte, wie sie zuvor als Kommissarin hatte arbeiten können. Ein ums andere Mal wollte ich sie schütteln und daran hindern, offensichtliche Fehler zu machen. Und dann wird sie auch noch für den Täter interessant, weil dieser durch Julias Artikel "berühmt" werden will. Sie muss selber gerettet werden.

Cover:
Wie auch "Asphalt" zeigt es eine Frau mit einem Bild aus Berlin im Hintergrund. Diesmal ist es das Brandenburger Tor, in blau gehalten. Hat auf jedenfall einen Erkennungswert, da es sich ja wiederholt, ich mag sowas bei Serien.

Schreibstil:
Jetzt wird es gruselig: ich, mit meinen lediglich rudimentären Grammatik-/Rechtschreibkenntnissen, habe RECHTSCHREIBFEHLER gefunden, das ist mir erst einmal passiert! Was sich erst sehr locker, frei nach Schnauze, also durchaus "berlinerisch" las, wurde dann sehr anstrengend. Das Gefluche ging mir wirklich sehr auf die Nerven, auch habe ich beim Lesen immer einen kreischenden/prolligen Eigenlesestil entwickelt, sprich in meinem Kopf war eine sehr unangenehme Stimme zu hören.

Meine Meinung:
Ich würde es nicht noch einmal lesen und denke, nach lesen mehrerer "Asphalt"-Rezensionen, dass der ganze Krimistil von Axel Hollmann nichts für mich ist. Ich mag es "ordentlich" mit extrem viel Spannung, genauen Beschreibungen und perfekter Polizeiarbeit. Eine Journalistin wie Julia, die, angetrieben von Andera, ihrer Chefin, und mit den Gedanken bei der nächsten Miete, egoistisch durch die Gegend rennt, sich damit so offensichtlich in Gefahr bringt, dass ich mehr als einmal "dumme Kuh" gedacht habe. Mit einer, die andere Menschen ausnutzt, dass bei mir fremdschämen angesagt ist, will ich nichts zu tun haben oder weiteres über sie lesen. Im nächsten Buch sollte Julia definitiv erwachsen werden, sich vernünftig ausdrücken und gerne ohne Fäkalsprache auskommen.
Dabei ist der Grundgedanke nicht schlecht. Julia sollte nur eben wieder beim LKA arbeiten und mit Kollegen gemeinsam den Fall lösen, ohne das ganze Geplänkel drumherum.