Schlaglicht

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sinsa Avatar

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Der zweite Fall für Julia Wagner, der toughen Reporterin aus Berlin, die sich immer wieder die Finger an Männern verbrennt. Nach einer rauschenden Premierenparty wird die Diva des deutschen Films, Katharina Hanisch, grausam ermordet aufgefunden. Ausgerechnet Kommissar Neuville, Julias Freund, ermittelt in dem Fall, so dass sie auf Infos aus erster Hand hofft. Dummerweise fühlt sich der junge Kommissar schnell ausgenutzt, und Julia muss der Fährte des Killers allein folgen. Wieder und wieder schlägt der Mörder zu, und dann wendet er sich direkt an sie. Die Reporterin soll ihn berühmt machen, sonst wird er ihre beste Freundin töten, und auch Julias Leben ist bald in Gefahr.
Meinung:
Nicht nur der Mörder, auch Julia möchte Berühmt werden und einen Preis für ihre Arbeit gewinnen. Dafür ist sie zwar nicht bereit über Leichen zu gehen, aber ansonsten schreckt sie vor nicht viel zurück. Insgesamt war mir die Person der Julia Wagner sehr unsympathisch, sie stiehlt, lügt und betrügt. Auch davor ihre Freunde auszunutzen schreckt sie nicht zurück. Als sie Neuville nach einer Liebesnacht auch noch den Ausweis stiehlt, ist für mich eine Grenze überschritten. Das geht mal gar nicht. Das Neuville trotzdem noch bereit ist, mit ihr zusammenzuarbeiten und ihr Informationen zukommen lässt, grenzt an ein Wunder. Ich kannte den ersten Band der Reihe nicht, habe aber aus den Informationen geschlossen, dass Julia zunächst als Kommissarin gearbeitet hat, bevor sie sich als Fotoreporterin selbstständig gemacht hat. Obwohl weder ihre Fotos besonders berauschend sind, noch ihr Geschreibsel in irgendeiner Form verwertbar ist, kommt sie mit ihrer Arbeit irgendwie über die Runden – wie geht das? Auch verwunderlich, dass sie für einen Preis vorgeschlagen wird. Ok, dass ihre Chefin einen Reporter aus eigenem Stall dort nominieren möchte, kann ich nachvollziehen, aber in diesem Buch hat Julia keine Lorbeeren eingeheimst, was das angeht. Das einzig wirklich positive war, dass Julia die Story um den sterbenskranken Maaßen nicht ausnutzt. Auch die Geschichte an sich hat sich gut angelassen, nur eben dass Julia sämtliche Grenzen überschreitet, hat mir nicht zugesagt. Muss Journalismus wirklich so sein?