Die langen Schatten der Vergangenheit

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Schlüssel 17 war mein erstes Buch von Marc Raabe. Seine Bibliografie und Biografie haben hohe Erwartungen in mir geweckt. Und was soll ich sagen: sie wurden mehr als erfüllt!

Ich finde seinen Schreibstil einfach klasse. Vor allem die großartigen Formulierungen und die bildhaften Beschreibungen sind vom Feinsten. Marc Raabe verbindet durch zwei Erzählstränge geschickt die Vergangenheit mit dem Heute.

Im Berliner Dom wird eine grausam zugerichtete Tote gefunden. Wie ein Todesengel mit schwarzen Flügeln hängt die bekannte Dompfarrerin Brigitte Riss in der Kuppel des Doms. Um ihren Hals hängt ein Schlüssel, in den die Zahl 17 eingeritzt ist.

Tom Babylon vom LKA kennt diesen Schlüssel. Seine kleine Schwester Viola ist vor fast 20 Jahren mit genau diesem Schlüssel verschwunden. Er hat den Verlust von Viola nie akzeptiert und sie ist in seinen Gedanken immer bei ihm. Da wundert es nicht, dass Tom in diesem Fall unbedingt ermitteln will. Die Psychologin Sita Johanns soll ihn bei den Ermittlungen unterstützen. Auch Sita hat mit Geistern der Vergangenheit zu kämpfen. Mit ihrem feinen Gespür fragt Sita sich bald, was Tom zu verbergen hat. Die Besonnenheit und Einfühlsamkeit von Sita ergänzen sich gut mit Toms kurzentschlossener Art zu handeln.

Marc Raabe hat die Protagonisten durch seine bildliche Sprache in meiner Vorstellung zum Leben erweckt. Ich habe mitgefühlt, ja miterlebt, als ob ich dabei gewesen wäre. Am Ende bleiben einige Fragen offen, trotzdem bin ich mit dem Ausgang zufrieden. Ein gelungener Start für Tom und Sita, von denen ich unbedingt mehr lesen möchte – und auch von Bene.

Von mir eine klare Leseempfehlung.