Enttäuscht

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buschhex Avatar

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Im Berliner Dom wird eine Leiche gefunden, die einen Schlüssel am Hals trägt. Kommissar Tom Babylon wird zum Tatort gerufen, wo er in dem Schlüssel jenen wiedererkennt, mit dem vor vielen Jahren seine kleine Schwester, Viola, verschwunden ist. Obwohl er sowohl das Opfer, als auch deren Tochter, von früher kennt, setzt er alles daran nicht von dem Fall abgezogen zu werden, da er sich Hinweise zum Verbleib seiner Schwester erhofft. Zur Seite wird ihm die Psychologin Sita Johanns gestellt, mit deren Hilfe er alles daran setzt den Mörder zu finden, immer in der Hoffnung auch Violas Verschwinden zu klären.
Tom Babylon ist ein sympathischer junger Kriminalbeamter, der durch den frühen Verlust von Mutter und Schwester, auch im privaten Bereich Probleme hat, da er fast ständig mit seinen Gedanken bei Viola ist. Auch Sita Johanns hat mit den Geistern ihrer Vergangenheit zu kämpfen und so raufen sich die Beiden eher schwierig zusammen.
Während ich von den ersten Seiten des Buches durchaus begeistert war und wirklich gespannt weitergelesen habe, schlich sich bald eine gewisse Langeweile ein. Vieles erschien mir in der ein oder anderen Form schon bekannt. Der Polizist, der unbedingt die Lösung des Falles finden möchte und sich dafür nicht unbedingt an die Regeln hält. Das Tom Babylon „Gespräche“ mit seiner Schwester führt, wirkt auf mich unrealistisch und störend. Und auch, wenn sich alle Seitenstränge zum Schluss zu einem harmonischen Ganzen zusammenfinden, bleibt bei mir ein fader Geschmack übrig.
Marc Raabe hat durchaus einen guten und flüssigen Schreibstil, der geeignet ist Spannung aufzubauen, leider reißt er mich aus dieser Spannung oft durch Szenenwechsel wieder heraus.
Alles in Allem ist „Schlüssel 17“ für mich ein Buch, welches gut zu lesen ist, bei dem mir aber das gewisse Etwas einfach fehlt.