Schlüssel zur Vergangenheit?

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mowala Avatar

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Mit seinem Fall, der Ermordung der Dompfarrerin, wird Kommisar Tom Babylon durch ein Fundstück am Tatort direkt in seine Kindheit zurück geschubst.
Es handelt sich um einen Schlüssel mit der eingeritzten Zahl 17. Genauso einen fanden die Kinder damals an einer Wasserleiche, die sie beim Schwimmen fanden.
Dieser Schlüssel verschwand zusammen mit Toms kleiner Schwester, die seitdem verzweifelt sucht.
Ist dieser Fall ein Weg zu ihr?
Ihm zur Seite gestellt wird die Psychlogin Sina Johanns, die offenbar auch ein traumatisches Ereigmis in ihrer Verganenheit mit sich herumträgt, was immer mal wieder angekratzt wird aber nicht näher erläutert.

Raabes Schreibstil ist fesseld und mitreißend.
Die Erzählperspektiven wechseln, das belebt die Geschichte sehr.
Seine Charaktere sind interessant angelegt und ihre persönlichen Geschichten bieten allemal Raum für eine Fortsetzung, das wiederum mag man oder auch nicht. Ich persönlich hab es gerne, besonders in Krimis, wenn ich die Protagonisten richtig kennenlerne und somit ihr Verhalten in der gesamten Story besser verstehen kann.
Gerne hätte ich mehr über Sita erfahren, die mir fast sympatischer ist als Tom.
Der bietet etwas zu sehr das Bild des Ermittlers mit Beziehungs- und Drogenproblem, Hang zur Subordination trotz allem bemüht einen guten Job zu machen.

Die Auflösung des Falles war mir fast ein wenig zu kompliziert und konstruiert, deshalb gebe ich nicht die volle Punktzahl.

Noch kurz zum Cover: Die Aufmachung der Feder mit der Zahl 17 macht neugierig, weil es auch einfach ein schönes Bild ist, und wieso ist da eine Feder wenn es doch Schlüssel 17 heißt.
Klärt sich aber im Laufe des Romans auf.