"Solider Thriller mit einem rasanten Endspurt…“

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Inhalt:
Im Berliner Dom wird eine brutal ermordete Frau aufgefunden. Tom Babylon vom LKA ist sofort vor Ort und stellt mit Entsetzen fest, dass die Tote einen Schlüssel um den Hals trägt mit dem seine kleine Schwester Vi vor vielen Jahren verschwand und die seit dem nie wiedergesehen wurde.
Er und die Psychologin Sita Johanns suchen den Mörder, wobei Babylon verwickelter in den Fall zu sein scheint, als ihm und der Aufklärung gut tut, denn der Fall scheint in Zusammenhang mit einem Mord vor fast 2 Jahrzehnten zu stehen und auch damit hatte Babylon zu tun...

Autor:
Marc Raabe wurde 1968 in Köln geboren und veröffentlichte 2012 seinen ersten Thriller „Schnitt“ und anschließend 2 weitere Thriller. „Schlüssel 17“ ist der Auftakt einer Reihe um den Kommissar Tom Babylon.

Schreibstil:
Der Autor schreibt klar und einfach ohne zu langweilen, gradlinig und immer gut nachvollziehbar für den Leser. In diesem Buch springt er immer zwischen der lang zurückliegenden Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Dadurch entsteht ein guter Spannungsbogen, ohne zu verwirren. Die Figuren werden klar beschrieben, immer eine gute Portion persönlicher Probleme oder Eigenarten machen die Charaktere interessant. Er verrät aber (bewußt?) nicht zu viel, so dass man auf die Auflösung einiger kleiner Geheimnisse der Hauptpersonen in der Fortsetzung gespannt sein darf.

Meine Bewertung/Fazit:
Eigentlich fällt es mir selten schwer einfach meine Meinung drauf los zu schreiben. In diesem Fall schon irgendwie. Marc Raabe ist ein wirklich guter Autor, es macht Spaß seine Bücher zu lesen und ich mag die neuen Charaktere in „Schlüssel 17“. Für mich ist es ein solider guter Thriller, aber so richtig komplett mitgerissen hat es mich nicht. Dafür kann der Autor evtl. gar nichts. Das liegt manchmal auch einfach an dem Buch vorher, muss ich sagen...

Ich erkläre das nur, weil ich 4 Sterne gebe, nicht 5 und ich versuche das zu begründen:
Raabe hat gute neue Charaktere erfunden, ein bisschen geheimnisvoll und noch reichlich Platz für Geschichten in den nächsten Büchern. Die Story ist wirklich spannend erzählt. Die Rückblicke in die Vergangenheit und die Geschichte rund um die kleine Schwester Viola und deren Verschwinden ist interessant und auch die Story drumherum, viele spannende Verwicklungen und Entwicklungen, viele Randfiguren, sowohl aktuell, wie auch in der Geschichte von damals. Einige Tote, warum und wie sie umgekommen sind, all das und letztendlich ein richtig rasanter Schluß, der ein paar Wendungen und Lösungen parat hält mit denen ich nicht gerechnet hätte, mehr braucht es ja nicht für ein gutes Buch.
Ob die Lösung jetzt plausibel ist, lasse ich mal dahin gestellt. Überrascht hat sie mich allemal.
Ich hätte mir vom Autor ein bisschen mehr zu und über die Personen gewünscht. Tom Babylon und vor allem die Psychologin Johanns sind mir ein wenig zu kurz gekommen. Ja, die Vergangenheit von Babylon steht im Vordergrund, aber eben nicht die Gegenwart, fand ich. Ansonsten hat mir das Buch gut gefallen und ich würde sicherlich auch gerne den nächsten Teil lesen, vielleicht mit ein bisschen weniger Vi und mehr im Hier und Jetzt.

4 Sterne für mich und eine sichere Empfehlung für Thriller-Freunde