Viel versprechender Start einer neuen Reihe

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girasole Avatar

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Schauplatz Berlin - SOKO Dom
Tom Babylons 1. Fall


Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen erleben wir im Juli 1998 Tom Babylon und seine Clique. Bei einer Mutprobe finden sie einen Toten im Kanal. Er wurde mit Draht umwickelt und trug einen Schlüssel Nr. 17 um den Hals. Tom nimmt den Schlüssel an sich und sie überlegen gemeinsam, daß sie morgen zur Polizei gehen werden, um den Leichenfund zu melden. Tom und sein Freund Bene tauchen und fotografieren. Als sie die Fotos zum Entwickeln ins Labor bringen, kommt es zu einem heftigen Zwischenfall. Am nächsten Tag melden sie den Toten, der aber nicht mehr gefunden wird, eventuell ist er mittlerweile abgetrieben, den Schlüsselfund behalten sie für sich. Toms kleine Schwester Vi hat den Schlüssel an sich genommen und ist seither verschwunden. Nach einiger Zeit wird Tom mitgeteilt, daß seine Schwester ertrunken ist. Diese Erklärung glaubt er bis zum heutigen Tag nicht, das Trauma verfolgt ihn und er spricht in Gedanken oftmals mit ihr.

Der zweite Strang behandelt die Gegenwart. Im Berliner Dom wurde hoch oben die Pfarrerin Brigitte Risse als Engel aufgehängt gefunden, um ihren Hals hängt ein Schlüssel mit der eingeritzten Zahl 17, ein Pfahl findet sich in ihrem Rektum und nach ihrem Tod wurden ihr wurden die Augen ausgestochen.


Tom Babylon und sein Erzrivale Jo Morten sollen den Fall klären, wobei Jo Morten die Leitung erhält. Tom mittlerweile 33 Jahre ist beim LKA Berlin und hat die meisten Dienstaufsichtsbeschwerden. Eigentlich dürfte er in dem Fall nicht tätig werden, denn er kannte die Pfarrerin aus seiner Jugendzeit. Sie war die Mutter von Karin, die früher mit ihm in der besagten Clique war. In die Ermittlungen mit einbezogen wird Frau Dr. Sita Johanns, Psychologin, mit halbdunklem Teint und Narben, weshalb sie ständig Perücken trägt.


In einem weiteren Strang befinden wir uns in einer Psychiatrischen Klinik.
Friderike ist dort neu als Pflegerin eingestellt und lernt die Patientin Klärchen kennen. Diese malt Kalender an die Wand, bei denen aber immer der 17. fehlt. Friderike folgt Klärchen heimlich in die Kirche, wo sie angeblich mit Jesus verabredet ist, sich dort entblößt und einen Zettel aus einem Versteck nimmt. Prof. Wittenberg nimmt Friderike nicht ernst oder will dies auch nicht. Er verbietet Dr. Johanns den Kontakt zu Klärchen. Aber so leicht lässt sie sich nichts verbieten, sie verbeißt sich in die Sache und findet unglaubliche Zustände in der Klinik vor und vor allem die Frage, ob eine Verbindung von Klärchen zu dem aktuellen Fall besteht – die Nr. 17 scheint es in sich zu haben.

Im Weiteren treffen wir auf andere Mitglieder der Teenie-Clique, eine rechte Gruppierung, Vorfälle in der früheren DDR und weitere Leichen.



Es war für mich das erste Buch des Autors. Er schreibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend und fesselnd. Der Fall ist komplex angelegt und durch die verschiedenen Stränge bzw. Cliffhanger wird der Leser dazu verführt, immer weiter lesen zu wollen. Das Team Tom und Sita wurden sehr gut und detailliert ausgearbeitet, sie erschienen mir sehr realistisch und authentisch. Beide hatten ihre persönlichen Geheimnisse, die sie jedoch peu a peu dem anderen gebeichtet haben. Dadurch kam es im Laufe der Zeit zu einem echten Vertrauensverhältnis. Auf der anderen Seite blieben für mich etliche Fragen offen, auf die hoffentlich in weiteren Bänden eingegangen wird. Mich hat der Autor am Haken und ich werde beim 2. Fall mit von der Partie sein.