Ich lese in der Regel keine Ratgeber - denn die paar Mal, die ich's versucht habe, habe ich danach kaum was von dem Gelesenen umgesetzt und mich dadurch dann irgendwie noch unperfekter gefühlt. Also dachte ich, dass ein Antiratgeber doch vielleicht etwas für mich sein könnte und habe reingelesen. Und spätestens bei dem Geständnis der Autorin, dass sie noch nie auf die wahnwitzige Idee gekommen sei, Kalk von den Fließen zu wischen oder ihre Fenster zu putzen, war es um mich geschehen. Danke! Es gibt doch so vieles, was man tun könnte (und von dem man insgeheim auch denkt, dass man es tun müsste), was man aber nicht gebacken kriegt. Ich glaube, ich habe wegen so vielen kleinen Dingen ein schlechtes Gewissen, dass ich es schon gar nicht mehr merke. Da ist es sehr erfrischend, mal von jemandem zu lesen, der "alles okay" signalisiert und dass es ihm nicht anders geht. Teilweise etwas sehr schnodderig-poinitert, was mir manchmal ein winziges bißchen aufgesetzt vorkam, aber das hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Ein Antiratgeber, den ich glatt lesen würde!