Erfrischend, ehrlich, echt

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In „Schluss mit Muss“ rechnet Tanja Mairhofer mit so ziemlich allen Themen des täglichen Lebens ab und entsagt den Höher-, Weiter-, Besser-, Schöner-Idealen, die uns heute von jedem zweiten Buch, jeder Zeitschrift, aus dem Fernseher und den Werbeanzeigen entgegen starren. Das Buch ist dabei kein Ratgeber, will es auch nicht sein. Auch die Bezeichnung Anti-Ratgeber des Covers trifft es nicht so ganz. Gerade letzteren Begriff weist Mairhofer auch selbst im Vorwort zurück, da sie schon dort einen Widerspruch in sich sieht. Das Buch will nicht aufzeigen, wie es besser geht oder was man in bestimmten Situationen tun soll. Mairhofer beschreibt schlicht ihr Leben, was sie tut, was sie mittlerweile lässt, aber immer ohne dabei den Zeigefinger zu heben und zu sagen: „Ihr müsst das auch so machen! Nur mein Weg ist der richtige!“ Sie zeigt lediglich ihren Weg auf, das mit viel Humor und Ehrlichkeit. Sie gibt zu, wenn etwas nicht geklappt hat, was aber für sie auch in Ordnung ist.
In vielen Dingen und Ansichten hab ich mich wiedererkannt und in sofern in meinen Ansichten bestätigt gefühlt. Dieser notorische Perfektionismus, der scheinbar von jedem erwartet wird, ist Quatsch, wie die Autorin auf sehr witzige Art und Weise beweist. Man sollte dem inneren Faultier manchmal einfach zustimmen und die Füße auf dem Sofa oder gleich im Bett lassen. Durch die vielen kurzen Kapitel, die man in beliebiger Reihenfolge lesen kann, schmökert man sich ziemlich schnell durch. Der Schreibstil liest sich, als würde man mit einer guten Freundin plaudern, was mehr als angenehm ist. Kann man gut lesen.
Fazit: Ein Hoch auf unser inneres Faultier und dieses Buch!