Leidlich originell

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"Schmelzpunkt" ist, wie Harlanders bereits veröffentlichter "42 Grad", so eine Art deutscher Gegenentwurf zu den amerikanischen Hightech-/High-Concept-Thrillern a la Michael Crichton oder Preston/Child, die hierzulande nur Eschbach und Schätzing so einigermaßen glaubhaft hinbekommen. Thematisch ganz interessant und auch nicht wirklich langweilig geschrieben, leidet "Schmelzpunkt" vor allem am hiesigen Erklärbär-Syndrom, in dem sämtliche Figurenkonstellationen und ihre Vergangenheit möglichst zwanglos (und damit umso auffälliger) in den ersten Absätzen ihres Auftauchens thematisiert werden. Das holpert leider ein bisschen zu stark, um mit den subtileren und dennoch atemloser agierenden US-Nagelbeißern konkurrieren zu können. Als kleiner Snack aber sicherlich konsumierbar, aber mehr Vertrauen in die Geschichte wäre hier sicherlich ein lohnenswerterer Ansatz.