Zwei Außenseiter ermitteln in Reykjavík
Als im Thingvellir-Nationalpark bei einer Klassenfahrt ein Teenager spurlos verschwindet, steht der Reykjaviker Kripochef Ellidor vor einem großen Problem: Bei einer groß angelegten Razzia gegen einen polnischen Clan werden sämtliche Einsatzkräfte dringend gebraucht – außer Rado und Dora.
Rado ist zwar ein erfolgreicher Ermittler, gleichzeitig jedoch Schwiegersohn des polnischen Clanchef, daher muss Ellidor ihn aus den Ermittlungen heraushalten.
Dora kämpft nach wie vor seit einem missglückten Einsatz gegen ihre Hirnverletzung. Seit der schweren Kopfverletzung hat sich ihr Wesen sehr verändert, sie ist häufig unkontrolliert und aufbrausend. Trotzdem hat Dora ein sehr gutes Gespür und findet in den Fallakten der Kollegen oft die entscheidenden Lösungen. Sie bewältigt Schreibtischarbeiten und ist auch aufgrund ihrer Schmerzmittelabhängigkeit nur bedingt einsatzfähig.
Ausgerechnet Dora und Rado müssen nun den Fall der verschwundenen Schülerin übernehmen. Die beiden Außenseiter müssen erst zusammenfinden, aber beide haben nichts zu verlieren und wachsen schließlich über sich selbst hinaus. Dora ist eine Kämpfernatur und lässt sich nicht unterkriegen – und Rado erkennt ihre Stärken, das schweißt die beiden ungleichen Ermittler zusammen.
Der isländische Autor ist ein vielfach ausgezeichneter Bühnen- und Drehbuchautor, der sich hier ganz neu einem völlig anderen Genre widmet, dem Nordic Noir.
Seine Charaktere sind glaubhaft gezeichnet und die Lösung beider Fälle, der Razzia samt ihrer Folgen sowie der Vermisstenfall, wirken nachvollziehbar. Die Idee hinter dem Roman ist ein aktuelles Thema, gemischt mit Gesellschaftskritik und trockenem Humor. Der Cliffhanger am Ende des Buches verspricht eine baldige Fortsetzung (für die auf der hinteren Umschlagseite bereits geworben wird).
Ich bin bei diesem Roman etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich das Thema sehr gut gewählt, den Schreibstil flüssig, die Protagonisten glaubhaft und letztendlich die beiden miteinander verknüpften Fälle sehr gut gelöst. Andererseits erscheint es mir recht unrealistisch, denn eine Ermittlerin wie Dora, die derart unter ihrer Hirnverletzung leidet, wäre in Wirklichkeit nicht im Polizeidienst und schon gar nicht mit solchen Ermittlungen und Freiheiten betraut. Im Laufe des Buches muss sie zweimal erneut operiert werden und jedes Mal steht ihr Leben auf der Kippe und jedes Mal steht sie wieder auf, macht weiter und findet auch noch die Lösung.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und regelrecht verschlungen, freue mich auch absolut auf die Fortsetzung – aber in meiner Bewertung ziehe ich trotzdem ein Sternchen ab.
Rado ist zwar ein erfolgreicher Ermittler, gleichzeitig jedoch Schwiegersohn des polnischen Clanchef, daher muss Ellidor ihn aus den Ermittlungen heraushalten.
Dora kämpft nach wie vor seit einem missglückten Einsatz gegen ihre Hirnverletzung. Seit der schweren Kopfverletzung hat sich ihr Wesen sehr verändert, sie ist häufig unkontrolliert und aufbrausend. Trotzdem hat Dora ein sehr gutes Gespür und findet in den Fallakten der Kollegen oft die entscheidenden Lösungen. Sie bewältigt Schreibtischarbeiten und ist auch aufgrund ihrer Schmerzmittelabhängigkeit nur bedingt einsatzfähig.
Ausgerechnet Dora und Rado müssen nun den Fall der verschwundenen Schülerin übernehmen. Die beiden Außenseiter müssen erst zusammenfinden, aber beide haben nichts zu verlieren und wachsen schließlich über sich selbst hinaus. Dora ist eine Kämpfernatur und lässt sich nicht unterkriegen – und Rado erkennt ihre Stärken, das schweißt die beiden ungleichen Ermittler zusammen.
Der isländische Autor ist ein vielfach ausgezeichneter Bühnen- und Drehbuchautor, der sich hier ganz neu einem völlig anderen Genre widmet, dem Nordic Noir.
Seine Charaktere sind glaubhaft gezeichnet und die Lösung beider Fälle, der Razzia samt ihrer Folgen sowie der Vermisstenfall, wirken nachvollziehbar. Die Idee hinter dem Roman ist ein aktuelles Thema, gemischt mit Gesellschaftskritik und trockenem Humor. Der Cliffhanger am Ende des Buches verspricht eine baldige Fortsetzung (für die auf der hinteren Umschlagseite bereits geworben wird).
Ich bin bei diesem Roman etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich das Thema sehr gut gewählt, den Schreibstil flüssig, die Protagonisten glaubhaft und letztendlich die beiden miteinander verknüpften Fälle sehr gut gelöst. Andererseits erscheint es mir recht unrealistisch, denn eine Ermittlerin wie Dora, die derart unter ihrer Hirnverletzung leidet, wäre in Wirklichkeit nicht im Polizeidienst und schon gar nicht mit solchen Ermittlungen und Freiheiten betraut. Im Laufe des Buches muss sie zweimal erneut operiert werden und jedes Mal steht ihr Leben auf der Kippe und jedes Mal steht sie wieder auf, macht weiter und findet auch noch die Lösung.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und regelrecht verschlungen, freue mich auch absolut auf die Fortsetzung – aber in meiner Bewertung ziehe ich trotzdem ein Sternchen ab.