Eine erschütternde Begegnung

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rippchen Avatar

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Die aus Afghanistan stammende und mittlerweile in den Niederlanden lebende Journalistin und Kampfsportlerin Farah Hafez trifft in der Notambulanz auf ein angefahrenes Kind aus ihrem Herkunftsland. Gekleidet und geschminkt wie ein Mädchen, handelt es sich jedoch entgegen aller Vermutungen um einen Jungen.
Diese Kernszene aus der Leseprobe ist der Ausgangspunkt für den Thriller „Schmetterling im Sturm“, den Autor Walter Lucius – wie der Leser aus dem Klappentext erfährt - nicht nur in unserem Nachbarland ansiedelt, sondern der sich geografisch über Russland bis hin nach Südafrika erstreckt. Im Mittelpunkt steht das in der Öffentlichkeit immer wieder hohe Wellen schlagende Thema Kinderhandel, das hier auf einem Ritual des Nahen Ostens basiert.
Zuvor lernt der Leser in den einleitenden Kapiteln die Protagonistin des Thrillers mit all ihren physischen und psychischen Stärken und Schwächen kennen. Mit Leidenschaft, moralisch gefestigter Grundeinstellung, aber auch mit gelegentlichen Wutausbrüchen wie in ihrem Kampfsport wird sich Farah Hafez ganz sicher auch in ihrem Beruf als Journalistin im weiteren Verlauf der Geschichte der Problematik des Kindesmissbrauchs widmen.
Neben der thematischen Brisanz überzeugt die Leseprobe vor allem stilistisch durch bestechend detaillierte Beschreibungen des Autors. Das gilt für die Natur und für Farahs Kampfvorbereitungen ebenso wie für die offengelegten menschlichen Gefühle: Intensive Bilder, in deren Sog der Leser unmittelbar hineingezogen wird. Ein vielversprechendes Stück Literatur mit einer – leider - immer wieder brandaktuellen Thematik.