Journalistin bietet andere Ermittlungsmöglichkeiten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
marcello Avatar

Von

"Schmetterling im Sturm" handelt von der in der Niederlanden lebende afghanisch stämmige Farah Hafez. Nachdem sie im Kampfsport eine Gegnerin brutal ausgeknockt hat, beschließt sie diese in der Notaufnahme zu besuchen. Dabei wird sie Zeugin wie ein Mädchen, Opfer eines Autounfalls mit Fahrerflucht, in typischer afghanischer Kleidung eingeliefert wird. Farah erfährt, dass es sich um einen Jungen handelt und fühlt sich sofort an ein verstörendes Ritual aus ihrem Heimatland erinnert: afghanische Jungen werden älteren Männern zugeführt. Da Farah nicht glauben will, dass dieses Ritual seinen Weg bis in die Niederlande gefunden haben soll, recherchiert sie und stößt auf dunkle Machenschaften, die selbst in arge Gefahr bringen.
Die Leseprobe war wirklich gut. Mit Farah hat man einen faszinierende Persönlichkeit. Sie ist nicht beliebig, sondern tief geprägt von ihrer Vergangheit und gleichzeitig kennt sie sich manchmal selbst nicht und das wird es sicherlich spannend machen sie als Protagonistin zu haben. Auch der Erzählstil ist sehr angenehm. Ruckzuck hat man mehrere Seiten verschlungen, ohne es gemerkt zu haben. Beim Lesen stolpert man über keine Formulierungen, stattdessen wird man eher dadurch getragen. Auch diese sehr innenperspektivisch ausgerichtete Erzählweise finde ich überzeugend, da sie es einfacher macht direkt mit Farah und Danille zu fiebern. Die Thematik finde ich ebenfalls sehr interessant und vielversprechend und auch irgendwie neu. Dazu gefällt mir auch, dass die Protagonistin keine Kommissarin ist, sondern Journalistin. Bei ihr ist es glaubwürdig, dass sie aufgrund ihres Berufes investigative Fähigkeiten hat und sie wird sicherlich eine ganze andere Betrachtungs- und Herangehensweise haben. Dieses Anderssein zieht mich an und ich hoffe, dass es sich bei "Schmetterling im Sturm" um gute und überzeugende Literatur handelt!