Komplexer Thrilller

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lucyca Avatar

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Aufgrund der Leseprobe wollte ich unbedingt dieses Erstlingswerk von Walter Lucius lesen. Spannend die ersten paar Seiten wo ein ca. 7 - 8 Jahre altes Mädchen schwer verletzt ins Spital eingeliefert wird. Bei der näheren Untersuchung stellt sich heraus, dass es sich um einen Jungen handelt, der in Mädchenkleider gesteckt wurde. Zudem war er stark geschminkt. Dieser Junge spielt im ganzen Roman eine Rolle und wird immer wieder in irgendwelcher Form erwähnt. Eine weitere Rolle spielt die Journalistin Hafez, die in den Niederlanden lebt und arbeitet, jedoch in ihrer Jugend aus Afghanistan stammt. Schnell ist ihr klar, warum der Junge verkleidet und geschminkt wurde, da er ziemlich sicher, einem alten Ritual entsprechend, reichen Männern zur Verfügung gestellt wurde.

Nach einigen Kapiteln gewann ich den Eindruck, dass der Autor immer mehr von den Ermittlungen wegkommt und sich vermehrt mit anderen kriminellen Unternehmungen auseinandersetzt. Ein weiterer Teil spielt in Südafrika und die Spuren führen bis nach Moskau. Um was geht es da? Pädophilie, Wirtschaftskriminalität, Korruption, Spielsucht und die zerstörerische Wirkung der Sensationspresse. Für meinen Geschmack ist in dieses Buch zu viel eingepackt worden. Was mir jedoch gefallen hat, sind die teilweise kurzen Abschnitte. Trotzdem über 200 Seiten lief einfach zu wenig, zu viele Erklärungen und zu ausschweifend. Erst im letzten Drittel hatte ich das Gefühl, das Spannung aufkommt, ja die Ereignisse überschlugen sich förmlich. Ich bin mir immer noch nicht im klaren, wo ich dieses Buch einstufen soll; Thriller, Polit-Thriller mit viel mystischem. Gerade das Mystische hat mir überhaupt nicht gefallen.

"Schmetterling im Sturm" ist der erste Teil einer Trilogie. Walter Lucius hat mich mit seinem Erstlingswerk nicht so richtig überzeugt. Vielleicht werde ich seine weiteren Bücher lesen oder nicht. Bin mir darüber noch nicht im klaren.