Langatmig und verwirrend

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Während die Journalistin Farah Hafez ihre letzte Gegnerin (in einem Kampfsportwettbewerb) nicht nur auf die Matte, sondern gleich ins Krankenhaus gebracht hat und sie nun in der Notaufnahme besuchen will, wird dort zeitgleich ein schwerverletztes Kind eingeliefert - Unfall mit Fahrerflucht. Die Kleidung des Kindes weckt sofort Farahs Interesse, denn es handelt sich um traditionelle afghanische Mädchenkleidung – das Kind aber ist ein Junge. Hat ein ekelerregendes Ritual aus Afghanistan die Niederlande erreicht?
Farah fühlt sich dem Jungen, der in Amsterdam offenbar keine Familie hat, verpflichtet. Sein Schicksal ist für sie von ebenso großem Interesse wie eine gute Story. Aber anstatt kurzfristig einen Sensationsbericht zu publizieren, gräbt sie tiefer und stößt in Amsterdam auf die Machenschaften eines internationalen Kinderhändlerrings. Die Spuren führen nach Moskau und Johannesburg und in die höchsten politischen Kreise.
Ganz im Gegensatz zu der Notärztin Danielle Bernson, die ein gesteigertes Interesse daran hat, die Geschichte des Jungen publik zu machen, ohne dabei die Konsequenzen zu bedenken.

Klingt spannend, ist es aber meiner Meinung nach nicht. Ich fand die Geschichte langatmig und zum Ende hin einfach nur noch konfus. Es werden internationale Zusammenhänge konstruiert, die absolut gar nichts für die Geschichte tun. Die Charaktere haben mich außerdem nicht im Geringsten interessiert. Nicht einmal für das verletzte Kind konnte ich Mitgefühl (oder irgendetwas in der Art) aufbringen. Nur Danielle hat es geschafft, eine Regung in mir hervorzurufen, und zwar hätte ich diese Frau für so viel Dummheit gern zur Brust genommen. Bei aller Liebe, aber so blauäugig diesen Jungen in Gefahr zu bringen, ist mir einfach nur unverständlich.
Auf diesem Gebiet gibt es erheblich bessere Bücher. Dieses hier kann man getrost im Regel stehen lassen.