Rätsel um einen afghanischen Jungen

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Farah Hafez ist Journalistin und Kampfsportlerin. Als sie eine Gegnerin gefährlich verletzt hat und diese ins Krankenhaus geliefert wird, möchte Farah sie in der Notaufnahme besuchen. Doch bevor es zu dem Besuch kommt wird ein kleines Mädchen eingeliefert, es ist schwer verletzt und wurde von einem Auto angefahren. Kurz darauf entdecken die Helfer, dass es sich gar nicht um ein Mädchen sondern um einen Jungen handelt, der in einer traditionellen afghanischen Mädchenkleidung steckt.
Farah lässt dieser Fall nicht mehr los und sie recherchiert auf eigene Faust.
Die Idee zu der Geschichte finde ich sehr gut und das Interesse wird allein dadurch schon geweckt.
Anfangs fand ich es allerdings schwer die einzelnen Charaktere voneinander abzugrenzen. Die Namen fand ich sehr kompliziert, da diese russischen, marokkanischen, afrikanischen etc. Ursprungs waren. Und dies hat sich leider bis Ende des Buches hindurch gezogen.
Hilfreich wäre dabei eine Liste mit den Personen gewesen.
Fesselnd fand ich den Beginn des Buches und das Ende war auch sehr spannend. Auch fand ich den Schreibstil des Autors in spannenden Abschnitten sehr gut, da dann die Kapitel kürzer geschrieben waren und immer aus mehreren Sichten geschildert wurde. Dabei überträgt sich die Spannung mehr auf den Leser.
Der Charakter der Farah hat mir mit am Besten gefallen, da sie stark ist, aber auch so ihre Probleme verbirgt.
Die verschiedenen Schicksale, die einzelne Charaktere hinter sich hatten fand ich etwas überzogen. Fast jeder der Hauptcharaktere hatte eine schlimme Phase in seinem Leben hinter sich oder befand sich darin: Spielsucht, Eltern als Kind bei der Flucht verloren, Ärztin in Afrika mit traumatischem Erlebnis... Das hat den Roman in meinen Augen leider etwas unrealistisch erscheinen lassen.
Der Autor hat auch mal Charaktere sterben lassen, womit man nicht unbedingt gerechnet hätte, dies hat den Roman wiederum interessant und spannend gemacht.
Zum Ende hin hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht, da vieles der Phantasie des Lesers überlassen wurde.