Beängstigende Ereignisse inmitten von unausweichlicher Naturgewalt

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tochteralice Avatar

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Wie immer bei Yrsa Sigurdarsdottir ist der unmittelbare Einstieg der spannendste - als der Sohn kurz vor dem Tode der Mutter entdeckt, dass es offenbar noch eine Schwester gibt. Wie fügt sie sich in die Geschichte ein und existiert sie überhaupt noch?

Und wie passt das alles zu den fünf Wanderern, von denen sich vier aus purer Sensationslust zu einer Winterwanderung aufmachen und bald schon den Kräften der Natur - allem voran eisige Kälte und Schneestürme - gnadenlos ausgeliefert sind.

Letztendlich sind es drei Handlungstränge - der dritte besteht aus einem jungen Paar, das in die Aufklärungsarbeiten den Vorfälle involviert ist - der Mann ist Polizist, die Frau ist als freiwillige Helferin eingebunden.

Die Wanderer - nur vier sind bekannt - werden vermisst und eine großangelegte Suche beginnt in der Gegend, in der man letzte Lebenszeichen von ihnen festmachen kann. Bald schon wird klar, dass in diese Geschichte auch ein übersinnliches Element mit hineinspielt. Und als allgegenwärtiger Akteur wieder und wieder die erbarmungslose, kraftvolle isländische Winterwelt - die quasi auf jeder Seite spüren lässt, dass man die Natur nicht unterschätzen sollte.

Es ist einmal mehr ein eindringlicher, eher ruhiger Thriller, der der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardottir gelungen ist. Teilweise war er mir zu ruhig, die Gedanken der Akteure nahmen stellenweise zu viel Raum ein. Doch am Ende wird klar, dass die Autorin sich bis zum Schluss nicht in die Karten schauen lässt - zuletzt gab es noch einmal eine ordentliche Überraschung.

Ein winterlicher Thriller für Leser, die sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen lassen!