eher Mystery-Thriller

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
sandraslesewelt Avatar

Von

Dieses Buch erzählt drei Geschichten, die mehr oder minder zusammenhängen. Zum einen gibt es eine vierköpfige (zwei Paare) Freundesgruppe, die mit einem Wissenschaftler eine Wanderung ins Hochland macht, obwohl sie absolut unerfahren sind und dies nur für Fotos für ihre Social Media Kanäle tun wollen. Diese Geschichte wird aus der Sicht einer der Frauen erzählt. Da die Wandergruppe verschwindet, erfahren wir außerdem die Rettungsaktion aus der Sicht eines Polizisten und seiner Frau, die zur Rettungswacht gehört und aus derer Sicht erzählt wird, sowie aus der Sicht eines Technikers auf der Radarstation.

Leider bin ich mit keiner der Personen warm geworden, was jedoch am sehr großen und sich immer wieder in den Vordergrund drängenden Mystery-Anteil dieses Thrillers lag. Alle Personen, aus deren Sicht erzählt wird, sehen, fühlen oder hören Stimmen und Wesen. Ich kann mit Seelen von Toten, die zurückkehren und das Leben anderer beeinflussen, ihnen Angst machen, etc. nichts anfangen. Daher konnte ich über weite Teile des Buches nur den Kopf schütteln und mich eben auch nicht richtig in die Charaktere hineinversetzen.

Ohne diese Mystery-Anteile hätte ich die Wanderung der Gruppe, ihre Einstellung dazu, die kippende Stimmung und den Schneesturm, in den sie gelangen, als interessant empfunden. Ohne die Stimmen, die sie hörten, hätte ich es als Abenteuer, das verdammt war, schief zu gehen, ansehen und miträtseln können. So konnte man zwar auch etwas rätseln, aber es wurde doch überlagert von irgendwelchen Stimmen und wandelnden Wesen.

Der Techniker auf der Radarstation erfuhr im Laufe des Buches viel über seine Kindheit, über ein Geschwisterkind, an das er sich nicht erinnern konnte, stellte Recherchen an und darüber auch wieder Kontakt zu seinen Kindern und seinem Bruder. Auch diesen Teil fand ich im Grunde interessant, aber auch hier kam der Mystery-Aspekt dazwischen, der es für mich einfach abwegig machte und seinen wiederkommenden Erinnerungen den Ernst nahm.

Ganz zum Schluss wird zwar aufgelöst, wer diese wandelnden Seelen gewesen sein sollen, dies macht es für mich aber nicht besser, da ich an solche Dinge nicht glaube und sie für mich auch nicht in einen Thriller gehören. Dafür hätte das Buch einem anderen Genre zugeordnet sein sollen und dann hätte ich es auch nicht gelesen. Zum Anderen gefiel mir die Auflösung in Bezug auf die Wandergruppe und den Verantwortilichen, der dann plötzlich auch für andere Dinge verantwortlich war, gar nicht. Es fühlte sich an den Haaren herbeigezogen an, da daraufhin überhaupt keine Hinweise deuteten. Ich hatte zwar schon eine Vermutung, wer bei der Wandergruppe eine entscheidende Rolle gespielt hatte, aber was die Autorin daraus gemacht hat, kam aus dem Nichts und hätte ich so auch nicht gebraucht.

Fazit:
Leider eine große Enttäuschung. Ein Thriller mit sehr großem und für die Geschichte entscheidendem Mystery-Anteil, der mich überhaupt nicht angesprochen hat. Auch die übrige Auflösung war für mich an den Haaren herbeigezogen und wenig überzeugend.