Ein Thriller mit mystischem Einschlag

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tipperin Avatar

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Im harten isländischen Winter macht sich eine Gruppe von Freunden mit einem Forscher auf ins Hochland. Der Abenteuertrip stellt sie auf eine harte Probe und stellt sich schnell als ganz blöde Idee heraus. Als einer von ihnen tot aufgefunden wird, macht sich ein Rettungsteam auf in die abgeschiedene Gegend. Keiner kann sich erklären, was dort oben passiert sein kann.

Auch in der Radarstation, bei der der Rettungshubschrauber der Suchaktion immer auftankt, gehen sehr merkwürdige Dinge vor sich. Der neue Mitarbeiter erlebt plötzlich sehr mysteriöse Erscheinungen und erfährt bald, dass sein Vorgänger sich deswegen gestorben ist. Wie das alles miteinander zusammenhängt, wird der Leser am Ende des Buches erfahren..

Stil, Machart, Meinung

Ich mag die Reihe um Dóra Gudmundsdóttir und vor allem die Reihe um Huldar unf Freyja von Yrsa Sigurðardóttir sehr. Sie gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Dieses Buch hier steht ganz für sich und ist kein Teil einer Serie.

Wie auch bei den anderen Büchern der Autorin liebe ich den flüssigen und ausgeglichenen Schreibstil und ihr Talent für Plot und Spannung. Sie schafft es von Anfang an, den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Durch verschiedene Perspektiven, rasante Wechsel der Kapitel und verschiedene Zeitebenen wird es nicht langweilig. Bald bekommt man Ideen, wie die Sache zusammenhängen könnte – aber am Ende wird man dann doch überrascht. Der Grusel- Faktor kommt auch nicht zu kurz.

Ich muss jedoch sagen, dass die anderen Bücher der Autorin mir doch noch etwas besser gefallen. Ich fand an manchen Stellen einige Sachen sehr detailliert berichtet, während andere Dinge etwas zu kurz kommen. Ein wenig fehlt auch eine Hauptperson bzw. das Zusammenspiel zwischen Ermittlern, denn das kann Yrsa eigentlich ganz hervorragend. Noch dazu ist diese Geschichte einfach auch sehr mysteriös – und soll auch eindeutig so bleiben. Während einige Sachen am Ende schlüssig aufgeklärt werden, bleiben andere gruselige Begebenheiten ungelöst. Das ist natürlich pure Absicht und auch gut gemacht – ich mag es persönlich jedoch lieber, wenn da nicht so viel Unerklärliches die Finger im Spiel hat.


Fazit

Ich vergebe 4 von 5 Sternen – bei den anderen Büchern sind es ja meistens 5. Die Geschichte ist sehr gut, gerade jetzt zur nahenden Winterzeit unter die Decke gekuschelt ist die Atmosphäre grandios gemacht. Ich finde es gut, dass die Autorin mal in eine etwas andere Richtung geht. Jedoch ist ihre alte Richtung meiner Meinung nach noch etwas besser. Spannung, Schreibstil und auch die verwobenen Perspektiven sind hervorragend. Fehlende Ermittler und der mysteriöse Touch sind nicht so ganz meins – dafür aber trotzdem gut gemacht.

Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin und kann diese Geschichte nur jedem empfehlen, der sich in dunklen Winternächten eingekuschelt mal so richtig schön (und anspruchsvoll) gruseln möchte.. buh!