Total genialer Krimi

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Yrsa Sigurdardottir ist für mich eine der größten Krimiautorinnen Skandinaviens. Mit ihrem neuen Werk „Schnee“ stellt sie dies wieder einmal unter Beweis. Ich bin total begeistert und habe das Buch in einem Rutsch verschlungen.
Die Story spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab. Da sind zuerst einmal 2 Ehepaare aus Reykjavik, die auf einer Wanderung ins isländische Hochland spurlos verschwinden.
Zum Suchtrupp gehört die junge Johanna, deren Geschichte auch erzählt wird. Und da ist noch Hjörvar, der in der Radarstation Stokksnes arbeitet und dort merkwürdige Dinge erlebt. Die Autorin verwebt meisterhaft mystische Geschehnisse mit den tatsächlich geschehenen Ereignissen. Man ist sich bis fast zum Schluss des Buches selbst oft nicht klar, was nur in der Vorstellung der Personen passiert ist und was tatsächlich Realität ist. Zwischendurch habe ich selbst schon fast daran gezweifelt, ob das was ich da lese auch wirklich ein Krimi ist. Erst ganz zum Schluss erfährt die Leserin/der Leser, wie die verschiedenen Erzählstränge zusammenlaufen und kann zumindest einige Rätsel für sich lösen. Ein bisschen Mystik bleibt allerdings auch noch zum Schluss, aber das passt perfekt zur Geschichte und zu dem Land, in der sie spielt. Ich bin restlos begeistert von „Schnee“, weil die Autorin eine so beklemmende Atmosphäre durch ihre Erzählweise schafft, die einem zeitweise regelrecht den Atem raubt. Das Buch ist ganz anders, als die Krimis, die ich bisher von der Autorin gelesen habe, aber es sticht so auch auf jeden Fall durch diese Andersartigkeit hervor. Von mir also eine 100% tige Weiterempfehlung mit Gänsehautgarantie für düstere Herbst- und Winterabende. Das sehr schlicht gehaltene Cover gefällt mir auch, ein so spezielles Buch braucht nicht mehr!