Kalter Fisch

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Skye wird vom Thronfolger Zhar aus einer Gletscherspalte gerettet - ohne Erinnerung an ihr früheres Leben und mit einem erfrorenen Mittelfinger. Einige Jahre später ist er König, sie seine Prinzessin und beide einigen Intrigen ausgesetzt. Um diese aufzuklären, nutzt sie ihre Gabe, sich in Schneeflocken auflösen zu können. Doch diese Fähigkeit besitzt sie nicht alleine und bald sieht sie sich einer Gefahr ausgesetzt, die nicht nur ihres, sondern auch das Leben des Mannes ihres Herzens bedroht.

Mein Eindruck:
So fantastisch schön der Grundgedanke gelungen ist, so sehr hapert es jedoch an der Ausführung. Obwohl aus der Perspektive Skyes geschrieben, lässt mich ihre Geschichte völlig kalt. Hauptsächlich deshalb, weil Skye absolut unsympathisch agiert. Meiner kleinmädchenhaften Meinung nach sollte jemand, der nur durch Glück an den Hof gekommen ist, etwas mehr Demut und Freundlichkeit gegenüber seinen Mitmenschen walten lassen und nicht wie ein großkotziges und unerzogenes Gör handeln. Dazu sind viele dieser Handlungen extrem unverständlich. Warum lässt sie sich zum Beispiel überhaupt auf die Erpressung ein und verspricht, ihren Liebsten zu bespitzeln? Einmal Zhar in die privaten Gemächer gezogen, Fenster geschlossen und die ganzen Begegnungen mit dem Feind und die Angst vor der Entdeckung hätten nicht sein müssen.
Dazu ist die Wortwahl der Autorin stellenweise mit Brüchen versehen: Einerseits märchenhaft und einer höfischen Sprechweise angepasst ("Du Wurm", "bei den Wasserfällen"), dann jedoch dem heutigen Sprachgebrauch in einem eher gewöhnlichen Umfeld entlehnt ("verarsch mich nicht"). Das führt letztendlich zu einem eher holprigen Lesevergnügen.
Zu nicht guter Letzt ein schauderhaftes Ende mit noch mehr ungeklärten Begebenheiten (was hat Dynamit in einer Märchenwelt zu suchen, die eher mittelalterlich anmutet?) und viel zu vielen offenen Fragen. Da nützt es auch nichts, dass unsere Hauptperson sie sich selber stellt und nicht beantworten kann. Ich fühlte mich im Regen stehengelassen.

Fazit:
Eine schöne Ausgangsposition mit pfiffigen Ideen, aus der nicht viel gemacht wird. Dazu eine in sich nicht stimmige Sprache
2 Sterne