Ein schwedischer Cold Case Fall, der dunkle Geheimnisse der Vergangenheit aufdeckt

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johanna_s Avatar

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Cover:
Das Cover fällt definitiv durch den Schatten eines riesigen Falters im Vordergrund auf. Sonst ist es eher schlicht gehalten mit einer Landschaftsfotografie für den Hintergrund. Für mich ist der Bezug zum Buch leider nicht sonderlich hergestellt. Der Wiedererkennungswert zu den anderen Büchern in dieser Reihe ist aber auf jeden Fall gegeben.

Buch:
Das Buch wurde in der personalen Erzählperspektive geschrieben. Der Leser erfährt die Geschichte rund um die beiden Protagonisten, den Kommissarinen Ingrid Nyström und Stina Forss. Ebenso werden die verschiedene Handlungsstränge auch aus der Sicht der anderen Teammitgliedern erzählt. Auffällig ist die Kapiteleinteilung. Jeder Wochentag hat seine eigenen Kapitel und am Ende jedes Kapitels verbirgt sich ein Tagebucheintrag aus der Vergangenheit.

Worum geht es?
Schweden hier und jetzt. Bei einer Ausstellungseröffnung sollte es eigentlich das Highlight werden: der Schneewittchensarg, ein gläserner Sarg mit Glasknochen, die ein Kleid tragen. Doch dann der Schock, im Inneren des Sargs liegen echte menschliche Knochen. Schnell wird klar, dass es sich bei den sterblichen Überresten um Berit, eine bildhübsche Braut, die in der Hochzeitsnacht vor 47 Jahren verschwand, handeln muss. Das Ermittlerteam rund um Ingrid Nyström und Stina Forss stehen vor einem großen Rätsel. Es ist ihr bislang kompliziertester Fall, indem sie fast 50 Jahre Geschichte rekonstruieren müssen. Wird es Gewissheit um die junge Frau geben?
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Schneewittchensarg ist mittlerweile der 7. Fall für Ingrid Nyström und ihr Team. Es ist das erste Buch aus der Reihe, welches ich lesen durfte, und auch das erste von dem Autoren-Duo.
Ich hatte am Anfang ein paar kleine Problemchen, in das Buch einzusteigen. Es waren ziemlich viele Personen auf einmal, die ich als Quereinsteiger erstmal kennen lernen durfte. Das Buch ist in Wochentage unterteilt und jeder der Tage hat seine eigenen Kapitel, dabei wird jedes Kapitel aus Sicht einer Person aus dem Ermittlerteam wieder gegeben. So eine Einteilung ist mir das erste mal begegnet und ich fande es interessant zu lesen. Allerdings sorgte das in Kombination mit den vielen neuen Namen am Anfang an der ein oder anderen Stelle eine leichte Verwirrung bei mir aus.
Leider waren die Ermittlungen im Buch sehr langatmig, weswegen für mich recht schnell die Spannung verloren gegangen ist und ich am liebsten einige Seiten hätte überspringen wollen. Zwar wurden immer wieder einige mögliche Fährten angesprochen, in denen auch ermittelt wurde, aber es stellte sich schnell heraus, dass es nichts halbes und nichts ganzes war. Erst auf den letzten hundert Seiten nahm das Buch für mich etwas an Fahrt auf und brachte eine doch unerwartete Wendung. Die Charaktere blieben für mich allesamt nicht besonders sympatisch, lag vielleicht auch daran, dass recht oft zum Alkohol gegriffen wurde... Unsympathisch empfande ich sie aber auch nicht.
Ebenso wurden öfters Situationen/ Beziehungen angesprochen, die mit den sechs Vorgängern zu tun haben, und mich als Quereinsteiger etwas fragend zurück gelassen hat. Stina Forss verfolgt anscheinend, ohne Wissen ihres Teams, einen weiteren privaten Fall, der in diesem Buch eine ziemlich große Nebenrolle spielt. Leider kann ich auch hier nicht alles nachvollziehen und nur erahnen, was sich da zugetragen hat.

Durch die vielen Perspektivwechseln war Abwechslung vorhanden und auch die Ermittlungen waren schlüssig aufgebaut. Doch mir hat einfach dieses gewisse etwas gefehlt. Gegen Ende kam dann folglich alles auf einmal. Das Buch hat mich leider nicht gefesselt. Vielleicht hätten ein paar Seiten weniger auch genügt...

Fazit:
Schneewittchensarg ist ein kniffliger Cold Case Fall für das schwedische Ermittlerteam, das über sich hinaus wachsen muss, um den fast fünfzig Jahre alten Fall zu klären. Allerdings ist dieser Teil nicht dazu geeignet, in die Serie einzusteigen.