Bones meets Tatort

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justm. Avatar

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Nachdem ich in der Kurzbeschreibung zu „Schneewittchen muss sterben“ gelesen habe, daß es sich hier mal wieder um einen dieser scheinbar wie Pilze aus dem Boden schießenden „Lokalkrimis“ handelt, hatte ich ja, das muß ich zugeben, einige Bedenken. Denn die meisten dieser Exemplare, die ich bislang gelesen habe, erdrückten beinahe mit ihrem Lokalkolorit und ließen wenig Platz für den eigentlichen Krimi!

 

So negativ „vorbelastet“, machte ich mich also an die LP und ich muß sagen, ich bin mehr als positiv überrascht; ich bin regelrecht begeistert!

Nicht nur die Tatsache, daß hier ein Verbrechen aufgeklärt wird, das bereits zehn Jahre zurückliegt, auch die vorgestellten Figuren scheinen es in sich zu haben. Allein das Ermittler-(Ex)-Paar Kirchhoff verspricht einiges, gerade auch an zwischenmenschlicher, Spannung mit sich zu bringen. Die Tatsache, daß sie mich dabei an eine Mischung aus Bones und dem Leipziger Tatort erinnern – finde ich dabei nicht abträglich. Aber auch die anderen Personen, allen voran der von Anfang an als Verdächtiger dargestellte Tobias Sartorius, sind durch Nele Neuhaus feingezeichnet worden und bergen wohl noch so einige Überraschung.

 

Alles in allem eine durchweg positive LP und es bleibt zu wünschen, daß dieser Eindruck auch nach dem Lesen des eigentlichen Buches hängenbleibt und Neuhaus so auch über die Grenzen ihrer Heimat bekannt wird.