"Hier hat Schneewittchen gewohnt" und du wirst die nächste sein?

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mariposa27 Avatar

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So weckt man die Neugier des Lesers! Bereits die ersten beiden Seiten des Prologs schaffen es den Leser in den Bann zu ziehen. Es stellen sich tausend Fragen: Wer ist dieser verrückte Mörder? Spielt es sich in der Vergangenheit oder der Gegenwart ab? Es laufen sämtliche Geschichten nebeneinander, die sich erwartungsgemäß irgendwann treffen: Da ist Tobias, der 10 Jahre im Gefängnis für den Mord zweier Mädchen absitzen musste und nun in sein altes Dorf zurückkehrt und feststellen muss, dass das Elternhaus verwahrlost ist, seine Eltern sich geschieden habe und sein Vater ganz tief in Schulden steckt. Offensichtlich saß er unschuldig im Gefängnis. Doch wo steckt der wahre Mörder? Da ist Amelie, eine siebzehnjährige Kellnerin, die neu zugezogen ist und die womöglich das nächste Opfer sein wird....

Dann ist da noch Thies, ein wortkarger "Dorfdepp", der Amelie von der Arbeit abholt und mehr zu wissen scheint, als der Rest des Dorfes. Ist er eventuell sogar der Mörder? (was ich persönlich eher nicht denke, wäre doch zu offensichtlich...)

Und dann wären da noch Pia und Henning Kirchhoff, die mittlerweile geschieden sind, jedoch gemeinsam an einem "Fall" arbeiten. Denn es wurden Menschenknochen gefunden, die nun inspiziert werden müssen. Sind das die Knochen der beiden ermordeten Mädchen?

Und dann ist da noch Oliver von Bodenstein, ein Kriminalhauptkommisar, mit seiner Frau Cosima. Wie werden all diese Stränge letzlich miteinander verknüpft? Was haben all diese Leute miteinander zu tun? Die Spannung wird gekonnt gesteigert. Besonders gut gefällt mir der Schreibstil von Nele Neuhaus, der Verwendung vieler Adjektive macht es dem Leser leichter sich in die Situation hineinzudenken und mitzufühlen (rostige Eisentreppe, süßlicher Duft verwelkter Blumen, graue zackenbewehrte Eisentor etc.)

Das macht das Lesen dieser Leseprobe zum Genuss! \*thumbs up\*