Ein Dorf und sein Mörder

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Nach 11 Jahren Haft kehrt Tobias Sartorius, der für den Mord an zwei jungen Frauen verurteilt wurde, in sein Heimatdorf Altenhain zurück. Die Einwohner des kleinen Dorfes im Vordertaunus sind davon nicht begeistert. Denn obwohl Sartorius in einem reinen Indizienprozess verurteilt wurde und aussagte, keine Erinnerung an die Tat zu haben, gab es nie einen Zweifel an seiner Schuld. Als jetzt die Leiche eines seiner Opfer gefunden wird, und dann auch noch die 17-jährige Amelie verschwindet, spitzt sich die Lage zu. Amelie, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem der damaligen Mordopfer hat, hatte ein auffälliges Interesse an dem Mordfall und Tobias Sartorius gezeigt und wurde des Öfteren mit ihm zusammen gesehen.

Dies ist der vierte Fall für Kriminaloberkommissarin Pia Kirchhoff und Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein. Während von Bodenstein massiv mit privaten Problemen zu kämpfen hat, kommen Pia Kirchhoff schon bald Zweifel and Sartorius Schuld. Ist er wirklich der kaltblütige Mörder, als der er damals dargestellt wurde?

Nele Neuhaus beschreibt in ihrem Buch ein klassisches Kriminalstück. Ein verurteilter Mörder kehrt zu seinem gebrochenen Vater in seinen Heimatort zurück. Die Dorfbewohner wollen ihn mit allen Mitteln vertreiben. Abendliche Treffen in der Dorfkneipe fehlen ebenso wenig, wie der zum Säufer gewordene Vater eines der Opfer. Der Dorftrottel hat seinen Auftritt, genauso wie der Wohltäter, dem das halbe Dorf gehört. Und trotzdem wirken die Figuren glaubwürdig. Obwohl praktisch jedes Dorf-Klischee bedient wird, und obwohl man schon recht bald einen Verdacht hat, wer alles in die Ereignisse von damals verwickelt war, schafft es Nele Neuhaus Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln, bis zum Ende.

Ein Heimatkrimi, der in die Abgründe menschlicher Eifersucht, Arroganz und Selbstsucht entführt.