Schneewittchen muß sterben

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Zunächst einmal habe ich die drei vorhergehenden Bände um das Ermittlerduo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein gelesen, so daß man mit vielen Personen in dem nun vorliegenden 4. Band schon vertraut ist.

Nele Neuhaus hat ein Ermittlerduo geschaffen, das seine Kriminalfälle mit Professionalität und großem Einsatz löst. Im vorliegenden Fall kommt ein junger Mann nach 10 Jahren aus dem Gefängnis frei, in dem er seine Strafe wegen der Ermordung von 2 jungen Mädchen abgesessen hat. Da die Leichen der beiden Mädchen bislang nicht gefunden wurden und Tobias wegen einer Erinnerungslücke sich auch nicht an die Morde erinnern kann, was das Gericht ihm aber nicht glaubt, ist der Leser schnell geneigt zu glauben, daß Tobias unschuldig verurteilt wurde. Er kehrt zurück in sein Heimatdorf nach Altenhain, einem kleinen Ort im Taunus. Dort sind die Bewohner in heller Aufruhr und wollen, daß Tobias so schnell wie möglich wieder verschwindet. Nachdem Tobias' Mutter von einer Brücke gestoßen wird und diesen Sturz nur knapp überlebt, übernehmen Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein die Ermittlungen. Schnell bemerkt Pia Unstimmigkeiten in den früheren Ermittlungsakten von Tobias und rollt das Geschehen von damals erneut auf.

Der Leser taucht ein in eine Dorfgemeinschaft, in der jeder jeden kennt, jeder jeden beobachtet und jeder über jeden alles weiß. Und alle wissen etwas über das Geschehen von vor 10 Jahren. Damit davon nichts an die Oberfläche gelangt, haben alle ein großes Interesse am Verschwinden von Tobias.

Wie viele Wendungen es gibt und wie der Fall schließlich gelöst wird, bleibt den vielen Lesern vorbehalten, die hoffentlich dieses Buch noch lesen werden. Ich kann es nur empfehlen.

Wer überdies wie ich noch in Frankfurt oder Umgebung wohnt, wird ein besonderes Lesevergnügen im Erkennen bekannter Orte haben. Aber auch für alle anderen Leser hat dies mit der Qualität der Bücher nichts zu tun.