Gespenster

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zoe2018 Avatar

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13. Oktober 1979
Der elfjährige Gabriel schleicht in den Keller seines Elternhauses und entdeckt einen "verbotenen" Raum, das Labor seines Vaters. Neben geheimnisvollen Fotos bemerkt er auch zwei Monitore. Auf einem sieht er die Küche und - seine Eltern. Aus dem Lautsprecher hört er die Stimme seines Vaters und plötzlich geschieht etwas Schreckliches.

Schnitt!
Gabriel ist inzwischen 40 und seit vielen Jahren für eine Sicherheitsfirma tätig. Als bei einer geheimnisvollen Villa Alarm ausgelöst wird, macht er sich anstelle seines Kollegen auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen. Hierdurch verpasst er eine Verabredung mit seiner Freundin Liz. Als diese sich alleine auf den Heimweg macht, wartet dort bereits ein Entführer auf sie...

_ **"Schnitt"** _ ist die Geschichte zweier Brüder, Gabriel und dem jüngeren David, die sich seit dem furchtbaren Ereignis damals aus den Augen verloren haben, wobei jeder auf seine Weise mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat.

Die bildhafte Sprache von **Marc Raabe** gefällt mir gut. Schnelle Schnitte, dunkle Keller und die Farbe Rot (allein 23mal auf den ersten 45 Seiten!) prägen die Lektüre. Man merkt, dass der Autor aus dem Filmgeschäft stammt. Urängste, Albträume und viel Psychologie sind die Zutaten für diesen packenden Thriller.

Leider kommen beide Brüder nicht sonderlich sympathisch rüber. Einzig Liz vermag zu überzeugen. Wie der Autor mit der Polizei umgeht, finde ich nicht so gut. Auch die Auflösung zum Schluss ist mir zu ausführlich geraten. Hier sollte Herr Raabe seinen Lesern ein wenig mehr Intellekt und Fantasie zutrauen.

Fazit: "Schnitt" ist ein eindrucksvoller Debütroman. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass Marc Raabe sich noch steigern kann! Empfehlenswert mit den o.g. Einschränkungen. Lesenswert ist das Buch jedoch allemal, deshalb gibt's von mir 3\*.