Bei den Reichen und Schönen

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mammutkeks Avatar

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Auch die Reichen und vielleicht auch Schönen müssen sterben. So wie Millvina Van Runkle, bei der eine ihrer vielen Schönheits-OPs zu weitreichenden Problemen geführt hat - und die nun im Edelkrankenhaus im Sterben liegt. Das hält jedoch die verschiedenen Bekannten nicht davon ab, sie zu besuchen und mit den eigenen Problemen zu konfrontieren. So z.B. Gwendolyne Rosenstock, die ebenfalls durch diverse OPs und Botox zwar noch in der Lage ist, viel und unsinnig zu reden, aber sonst zu Gefühlsregungen nicht fähig ist. So auch der Schriftsteller Oskar Canow, dem Millvina kurz vor ihrem Ableben noch ein Geheimnis verraten will. Dieses hängt mit ihrer Tochter Mildred zusammen, die sie offenbar nicht selbst geboren, sondern von einer unehelich geschwängerten Hausangestellten adoptiert hat.
"Schöne Seelen" von Philipp Tingler spielt in einer ganz anderen Welt. Die beschriebenen Figuren haben mal so gar nichts mit der Realität von "Otto Normalverbraucher" zu tun, dass es schon eigenartig ist, über sie zu lesen. So ganz erschließt sich mir auch der Sinn dieses Romans nicht. Vielleicht wird es ja noch spannend - und es entwickelt sich ein interessanter Familienroman, aber in dieser Leseprobe finde ich davon nicht viel. Viele Adjektive finden sich allerdings auf diesen ersten Seiten, teilweise überflüssig und gedoppelt, aber dieses Stilmittel ist doch noch ganz erträglich.