engster Feind

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rosendorn Avatar

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Oskar Canow, Schriftsteller und Lebemann, macht eine Therapie.

Völlig normal in Oskars elitären Kreisen. Doch dieses Mal konsultiert er den Psychiater nicht für sich, sondern stellvertretend für seinen Freund Viktor, als »Ersatz-Patient«. Viktor wird von seiner Frau dazu gedrängt, um die sich lieber in seiner Schauspieltruppe austoben. Oskar, zunächst noch skeptisch, lässt sich auf dieses Experiment bei Dr. Hockstädder ein.

Die Perfektionierung der Seele, die möglichst genauso ausgeglichen und ästhetisch sein soll wie die äußere Erscheinung, gehört zum guten Ton. Mit jeder Sitzung findet Oskar mehr Gefallen an der wöchentlichen Seelenreinigung, zumal er skandalösen Stoff für ein neues Buch wittert. Doch nach und nach tauchen Probleme auf: Geheimnisse kommen ans Licht, die niemand jemals erfahren sollte und Oskar sieht sich mit der unbequemen Wahrheit über sein eigenes Ich konfrontiert.

Philipp Tinglers Roman "Schöne Seelen" ist mehr als ein amüsantes, temporeiches und unterhaltsames Vergnügungsstück: Es ist ein bitterböses Porträt der vom Leben Gestreichelten und dennoch Nimmersatten, ein erschreckendes Abbild einer Gesellschaft, die vom Selbstoptimierungswahn besessen ist.

Ja auch Reiche haben ihr Päckchen zu tragen und man weiß nie wer es mit ihnen ernst meint und wer nicht. Finde die Leseprobe dahingehend ansprechend, dass ich gerne weiterlesen möchte.