Schöne Seelen

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sylviemarie Avatar

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Der Schriftsteller Oscar Canow ist geschätztes Mitglied der Schweizer High Society. Ebenso wie Millvina Van Runkle, die er am Sterbebett begleitet und die ihm dort ihre dunkelsten Geheimnisse anvertraut. Anlässlich Millvinas Beerdigung bittet deren Schwiegersohn Viktor Hasenclever Oscar in seinem Namen eine Therapie zu absolvieren. Oscar ziert sich ein wenig, obwohl er sofort von dieser Idee begeistert ist, verspricht er sich doch Ideen für einen Roman. Und so konsultiert er kurz darauf Doktor Hockstädder, um mit Viktors Eheproblemen vorstellig zu werden und sich zweimal pro Woche therapieren zu lassen.
Ich war von der Leseprobe dieses Buches recht angetan und habe mir offen gestanden, viel mehr erwartet. Die ersten drei Kapitel waren offensichtlich schon das beste und amüsanteste, was dieser Roman zu bieten hat, denn man kann nicht behaupten (wie im Klappentext angeführt) dass er besonders temporeich ist. Im Gegenteil, es sind recht langatmige Passagen drin, die die Lektüre sehr mühsam machen. Man bekommt zwar ein recht eindrucksvolles Bild einer sehr dekadenten und gelangweilten „besseren“ Gesellschaft. Sympathisch sind diese Herrschaften nicht, aber das werden sie auch nicht durch weichgespülte Gesellschaftskolumnen. Dieser Roman jedenfalls ist ein wenig langweilig und und unpointiert – oder ich versteh bloß den schweizer Humor nicht.