Schöne Seelen

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milena Avatar

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Meine Meinung zum Buch ist zwiespältig. Das Cover ist relativ belanglos, aber die Grundidee, dass einer statt seines Freundes zum Therapeuten geht, fand ich in der Leseprobe noch sehr interessant. Das Buch selbst bleibt dann leider hinter den Erwartungen etwas zurück. Die reiche Millvina van Runkle vertraut auf dem Sterbebett dem Schriftsteller Oskar Carnow an, dass ihre Tochter Mildred nicht ihre leibliche Tochter ist, sondern adoptiert wurde und dies niemals erfahren dürfte. Oskar ist gut mit Mildred Mann Viktor befreundet und lässt sich von diesem überreden, anstelle von ihm an therapeutischen Sitzungen teilzunehmen, die Mildred zur Rettung ihrer Ehe anberaumt hat. Anfänglich begreift Oskar dies als vergnügliches Experiment, aber im Laufe der Sitzungen dreht sich das Verhältnis und es geht weniger um Viktors Probleme als um seine eigenen. Das ist im Gegensatz zur Schilderung der oberflächlichen, banalen Welt der Reichen und Schönen sehr interessant zu lesen. Für mich ist der Roman insgesamt nicht ausgegoren. Die Schilderung der Schickimickiwelt ist für die meisten Leser wahrscheinlich nicht besonders interessant, so dass die zugrundeliegenden seelischen Probleme in den Hintergrund geraten.