Bemerkenswertes Porträt einer deutschen Familie
„Schönwald“ von Philipp Oehmke eröffnet dem Leser den Blick auf eine nach außen hin perfekte, in ihrem Kern jedoch zutiefst dysfunktionale Familie. Die Prämisse des Romans: bei der Eröffnung des queren Buchladens der Tochter der Familie wird diese mit der Anschuldigung konfrontiert, das investierte geerbte Geld stamme aus der familiären Nazi-Vergangenheit. Auf den knapp 550 Seiten des Romans gibt der Autor durch die verschiedenen Perspektiven einen Einblick in die Gedankenwelt der einzelnen Charaktere und kreiert somit eine faszinierende Charakterstudie des familiären Konstrukts und der Geheimnisse die jedes der Familienmitglieder mit sich trägt.
Die nuancierten Protagonisten - von denen keiner auch nur im entferntesten Sympathien des Lesers auf sich zieht - geben sich der Illusion einer nicht existenten Realität einer ‚normalen’ Familie hin.
Der Roman adressiert eine Reihe von Themen: Scheinheiligkeit, Feigheit, Gier nach Macht und Geld, Erfolg vs. Glück, bis hin zur aktuellen politischen Lage der USA und die Frage, ob Konflikte auszudiskutieren sind oder totgeschwiegen werden sollten sowie der allumfassende Konflikt zwischen den Boomer, GenX und Millenials in Bezug auf Wertvorstellungen, Lebensziele und -Erwartungen.
Der Roman fasziniert durch die Fähigkeit, im Leser eine fast voyeuristische Neugier auf die Entwicklung der Geschichte zu erwecken sowie die zum Teil slapstickhaf beschriebenen Ereignisse, gespickt mit Situationskomik.
Das einzige Manko ist die Länge- vor allem das letzte Fünftel des Romans ist etwas zäh geraten und tatsächlich inhaltlich überflüssig.
Trotzdem ein überaus lesenswerter und unterhaltsamer Roman, der auch nach Beenden Raum für Diskussionen bietet und zum Nachdenken über die adressierten Themen anregt.
Die nuancierten Protagonisten - von denen keiner auch nur im entferntesten Sympathien des Lesers auf sich zieht - geben sich der Illusion einer nicht existenten Realität einer ‚normalen’ Familie hin.
Der Roman adressiert eine Reihe von Themen: Scheinheiligkeit, Feigheit, Gier nach Macht und Geld, Erfolg vs. Glück, bis hin zur aktuellen politischen Lage der USA und die Frage, ob Konflikte auszudiskutieren sind oder totgeschwiegen werden sollten sowie der allumfassende Konflikt zwischen den Boomer, GenX und Millenials in Bezug auf Wertvorstellungen, Lebensziele und -Erwartungen.
Der Roman fasziniert durch die Fähigkeit, im Leser eine fast voyeuristische Neugier auf die Entwicklung der Geschichte zu erwecken sowie die zum Teil slapstickhaf beschriebenen Ereignisse, gespickt mit Situationskomik.
Das einzige Manko ist die Länge- vor allem das letzte Fünftel des Romans ist etwas zäh geraten und tatsächlich inhaltlich überflüssig.
Trotzdem ein überaus lesenswerter und unterhaltsamer Roman, der auch nach Beenden Raum für Diskussionen bietet und zum Nachdenken über die adressierten Themen anregt.