Großartige und mit feinem Humor erzählte Familiengeschichte
Der Piper Verlag hat "Schönwald", den Debütroman von Philipp Oehmke, veröffentlicht.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die gut situierte Familie Schönwald. Sie besteht aus Hans-Harald - bis auf seine Frau nennen ihn alle Harry -, seiner Ehefrau Ruth sowie ihren Kindern Christopher, Karolin und Benni. Der 80-jährige Harry ist pensionierter Oberstaatsanwalt, seine über 70-jährige Frau absolvierte ein Germanistikstudium, verzichtete aber zum Wohle der Familie auf eine eigene Karriere. Das Paar lernte sich auf einem Militärball kennen, ist seit über 50 Jahren verheiratet und lebt in Köln. Christopher ist mit seinen 49 Jahren der Älteste der Geschwister, er lebt seit langem in New York und ist Literaturprofessor an der Columbia Universität. Seine Schwester Karolin ist 2 Jahre jünger. Sie hat Kunstgeschichte studiert und ist dabei, sich in Berlin ihren Lebenstraum zu erfüllen. Benni ist mit seinen 37 Jahren der Nachzügler, hat Jura und Mathematik studiert und lebt mit seiner Frau Emilia, Tochter eines schwerreichen Vaters, und den zwei Kindern in der Uckermark. Er hat nicht den Ehrgeiz seiner Geschwister, dafür verfügt er über eine hohe soziale Kompetenz und eine rasche Auffassungsgabe.
Aus Anlass der Eröffnung von Karolins queerem Fachbuchladen trifft sich die Familie in Berlin, um das Ereignis gemeinsam zu feiern. Dabei kommt es zu einem unschönen Zwischenfall, als junge Internet-Aktivisten Farbbeutel gegen die Schaufensterscheiben werfen. Sie protestieren damit gegen die Finanzierung des Geschäfts durch sogenanntes "Nazigold".
In Rückblicken wird die Familiengeschichte der Schönwalds aufgeblättert. Alle Familienmitglieder haben ihre Probleme und Geheimnisse, von denen die anderen nichts wissen. Die Unfähigkeit, über Probleme zu kommunizieren, gehört für sie zur Normalität, und besonders Ruth ist der Meinung, dass nicht alles thematisiert werden muss. Nach und nach wird nun so manches Geheimnis aufgedeckt, und bisher Ungesagtes kommt zur Sprache. Wir erfahren nicht nur die Gründe für Christophers berufliche Veränderungen in den USA, auch die lange Zeit verdrängten Geschehnisse während Ruths Aufenthalt mit Karolin in Hamburg werden endlich thematisiert.
Das Buch widmet sich vielen Themen, so geht es neben Kindesmissbrauch und Homosexualität auch um die Trump-Bewegung und Sexismus.
Philipp Oehmke erzählt die Geschichte in sehr schönem und anspruchsvollem Sprachstil. Die vielschichtigen Charaktere beschreibt er sehr authentisch und bildhaft. Ich konnte mich dadurch sehr gut in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten hineinversetzen. Besonders sympathisch waren mir Harry und Benni. Die enge und liebevolle Bindung zwischen Christopher und Benni hat der Autor mit viel Empathie beschrieben, sie hat mich sehr berührt. Der Roman hat mich von Beginn an bis zum überraschenden Ende gefesselt. Ich habe die Geschichte mit sehr viel Freude gelesen, der feine Humor des Autors machte das Buch zu einem äußerst unterhaltsamen Leseerlebnis.
Absolute Empfehlung von mir für diesen großartigen Debütroman, der einmal mehr aufzeigt, wie wichtig Offenheit und Kommunikation innerhalb der Familie sind!
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die gut situierte Familie Schönwald. Sie besteht aus Hans-Harald - bis auf seine Frau nennen ihn alle Harry -, seiner Ehefrau Ruth sowie ihren Kindern Christopher, Karolin und Benni. Der 80-jährige Harry ist pensionierter Oberstaatsanwalt, seine über 70-jährige Frau absolvierte ein Germanistikstudium, verzichtete aber zum Wohle der Familie auf eine eigene Karriere. Das Paar lernte sich auf einem Militärball kennen, ist seit über 50 Jahren verheiratet und lebt in Köln. Christopher ist mit seinen 49 Jahren der Älteste der Geschwister, er lebt seit langem in New York und ist Literaturprofessor an der Columbia Universität. Seine Schwester Karolin ist 2 Jahre jünger. Sie hat Kunstgeschichte studiert und ist dabei, sich in Berlin ihren Lebenstraum zu erfüllen. Benni ist mit seinen 37 Jahren der Nachzügler, hat Jura und Mathematik studiert und lebt mit seiner Frau Emilia, Tochter eines schwerreichen Vaters, und den zwei Kindern in der Uckermark. Er hat nicht den Ehrgeiz seiner Geschwister, dafür verfügt er über eine hohe soziale Kompetenz und eine rasche Auffassungsgabe.
Aus Anlass der Eröffnung von Karolins queerem Fachbuchladen trifft sich die Familie in Berlin, um das Ereignis gemeinsam zu feiern. Dabei kommt es zu einem unschönen Zwischenfall, als junge Internet-Aktivisten Farbbeutel gegen die Schaufensterscheiben werfen. Sie protestieren damit gegen die Finanzierung des Geschäfts durch sogenanntes "Nazigold".
In Rückblicken wird die Familiengeschichte der Schönwalds aufgeblättert. Alle Familienmitglieder haben ihre Probleme und Geheimnisse, von denen die anderen nichts wissen. Die Unfähigkeit, über Probleme zu kommunizieren, gehört für sie zur Normalität, und besonders Ruth ist der Meinung, dass nicht alles thematisiert werden muss. Nach und nach wird nun so manches Geheimnis aufgedeckt, und bisher Ungesagtes kommt zur Sprache. Wir erfahren nicht nur die Gründe für Christophers berufliche Veränderungen in den USA, auch die lange Zeit verdrängten Geschehnisse während Ruths Aufenthalt mit Karolin in Hamburg werden endlich thematisiert.
Das Buch widmet sich vielen Themen, so geht es neben Kindesmissbrauch und Homosexualität auch um die Trump-Bewegung und Sexismus.
Philipp Oehmke erzählt die Geschichte in sehr schönem und anspruchsvollem Sprachstil. Die vielschichtigen Charaktere beschreibt er sehr authentisch und bildhaft. Ich konnte mich dadurch sehr gut in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten hineinversetzen. Besonders sympathisch waren mir Harry und Benni. Die enge und liebevolle Bindung zwischen Christopher und Benni hat der Autor mit viel Empathie beschrieben, sie hat mich sehr berührt. Der Roman hat mich von Beginn an bis zum überraschenden Ende gefesselt. Ich habe die Geschichte mit sehr viel Freude gelesen, der feine Humor des Autors machte das Buch zu einem äußerst unterhaltsamen Leseerlebnis.
Absolute Empfehlung von mir für diesen großartigen Debütroman, der einmal mehr aufzeigt, wie wichtig Offenheit und Kommunikation innerhalb der Familie sind!