Eindeutig für Jungs - oder doch nicht?

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danib83 Avatar

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Ich kannte James Patterson nur von der "Women's Murder Club"-Serie und habe da 'Unlucky 13' gelesen. Vom Lesepublikum her etwas anders als die Reihe rund um Rafe Khatchadorian, dessen Campleiter seinen Namen einfach nicht aussprechen kann oder will. Aber dazu später mehr.
Mit "School Survival" bringt Patterson gemeinsam mit Chris Tebbetts eine Buchreihe für junge Buben raus. Jeder einzelne Band kann für sich gelesen werden und die Illustrationen, welche im Comic-Stil gehalten werden, eignen sich toll für Lesepausen zwischendurch. 11-jährigen Jungs wird's eventuell nach ein paar Seiten Text schon zu viel und sie legen das Buch zur Seite, um sich wieder einem Playstation- oder anderem Konsolenspiel zu widmen. Doch bei der Serie "Middle School", wie sie im Original heißt, könnte bei manch einem ein Lesefeuer entfacht werden. Und Stoff genug, um dauerhaft mit literarischen Dingen versorgt zu werden, liefert der Autor, denn bereits das achte Buch erscheint im Oktober 2016, zwar auf Englisch, aber ich bin mir sicher, dass nach diesem vierten Band auf Deutsch noch weitere Übersetzungen folgen werden.

Worum geht's?

Rafe Khatchadorian soll mit seiner Schwester gemeinsam die Ferien im Camp Wannamorra verbringen, natürlich dann doch getrennt voneinander, da Burschen und Mädels ja nicht zusammen sein dürfen. Rafe wird der Bisamrattenhütte zugeteilt und seine neuen Campkameraden werden von den Rotfüchsen nur 'Totes Fleisch' genannt. Ärger ist da auf jeden Fall vorprogrammiert, aber eigentlich ist es doch ganz gut, denn den ganzen Tag nur Nachhilfe in Mathe oder Biologie zu bekommen, ist auf Dauer dann doch ziemlich langweilig. Obwohl Rafes Mathelehrerin ganz süß zu sein scheint ...

Der Stil des Buches ist - kindgerecht - einfach gehalten und die Illustrationen zwischendurch lockern das Werk regelrecht auf. Ein wenig verwundert hat mich die Seitenanzahl des Werkes, da 320 wohl doch abschreckend wirken kann. Und tatsächlich finden sich mitten in der Lektüre ein paar Passagen, die man getrost hätte weglassen können, dann wäre noch genug Leseatem für das dann doch spannende und überraschende sowie berührende Finish geblieben.